Freitag, 3. Dezember 2010

JMStV ablehnen!

Lieber Staat, ich fühle mich so rundum wohl in dir.
Lieber Staat - es weht ein Wind von Freiheit hier.
Du erklärst mir immer wieder, was erlaubt ist und was nicht,
lenkst mein Leben jeden Tag und bist furchtbar fürsorglich.
Ach, was wär ich ohne dich!

Danke, dass du mich regierst!
Danke, dass du mich nicht ignorierst!

Lieber Staat, gut, dass du weißt, was richtig für mich ist.
Lieber Staat, schön, dass du so ehrlich bist.
Du willst immer nur mein Bestes, und du gibst mir zu verstehen,
wenn mir irgendwas nicht passt, steht mir frei, hier wegzugehn.

Danke, dass du mich regierst!
Womit hab ich das verdient?
Ich rutsche vor dir auf den Knien.

Lieber Staat, jetzt mal echt - du bist absolut gerecht.
Wer was anderes sagt, macht dich nur schlecht.
Lieber staat, eigentlich wär ich gar nichts ohne dich.
Ich schrieb dir dieses Lied, du weißt Bescheid als Zeichen meiner Dankbarkeit.

Lieber Staat, ich weiß, vor dir sind alle Menschen gleich.
Lieber Staat - ganz egal, ob arm, ob reich.
Manche sagen zwar, du wärst auf dem rechten Auge blind,
wobei die, die das behaupten, alle Terroristen sind - 
das lernt man bei uns schon als Kind.

Mittwoch, 24. November 2010

One song for this week

We had a promise made - four hands and then away.
We had a promise made - we were in love.

Mittwoch, 17. November 2010

Nightswimming - remembering that night

Ich dachte, ich könnte für mich selbst einen Weg finden, mit Trauer umzugehen, nachhaltig damit umzugehen, ich dachte, ich könnte diesen Weg auch anderen zeigen. Aber mittlerweile stehe ich vor der Tatsache, grandios daran gescheitert zu sein - ich habe keinen Weg gefunden. Ich bin keinen Schritt weiter gekommen in Wahrheit. Und ich habe mich selbst dadurch so an die Grenze getrieben, ich habe mir selbst dadurch die Kraft genommen. Denn nach zwei beziehungsweise drei Jahren anhaltender Trauer gibt es keine Quelle mehr, aus der man die Kraft nehmen könnte, so weiter zu machen. Es gäbe nur die eine Chance und diese hieße: loslassen. Doch das kann ich nicht tun. Ich kann es nicht, weil das hieße zwei Menschen gehen zu lassen, denen ich mein Herz schenkte, denen ich alles von mir gab und die alles von mir nahmen. Es hieße, diesen jahrelangen Kampf aufzugeben, es hieße, es zu akzeptieren, es hinzunehmen und sich damit abzufinden. Doch wie soll man das tun? Wie kann man loslassen, was man liebt? Wie kann man loslassen ohne zu fallen? Die Wahrheit ist, man kann es nicht, denn würde man es tun, wäre der Fall so unendlich tief. Es wäre ein Fall, den ich nicht abfangen könnte und es gibt keinen Menschen mehr, der ihn für mich abfangen würde - niemanden,der mich auffangen würde. 

Heute vor zwei Jahren verstarb mein bester Freund an Krebs, heute vor zwei Jahren ließ er sein Leben los und mit diesem allen Schmerz und alles Leid und er ließ in dieser Nacht mich zurück. Und noch heute ist es manchmal so, als wäre es gerade passiert, als hätte er erst vor wenigen Augenblicken die Augen geschlossen, als wäre seine Hand in meiner noch warm, als könnte ich in seine Stimme noch in meinen Ohren nachklingen hören. 
Doch dann öffne ich die Augen und nichts von dem ist wahr und nichts ist mehr übrig. Nichts als nachhallende Leere.
In Erinnerung an die erfüllteste und lebendigste Nacht meines Lebens.

Sonntag, 7. November 2010

I would die if I lost you

Meine beiden besten Freunde hatten zwei Schildkröten. Diese hießen Ozzy und Yzzo. Sie hatten sie bekommen, als einer der beiden seinen sechsten Geburtstag feierte (der andere hatte auch eine bekommen, damit es keine Eifersucht untereinander geben würde). Und sie wurden unzertrennliche Freunde - die Jungs untereinander, die Schildkröten untereinander und jeder mit seinem Haustier. Und bei ihnen konnte ich auch zum ersten Mal bestätigen, dass man seinem Haustier mit der Zeit ähnlicher wird (oder umgekehrt?).
Nach dem Tod meiner beiden Freunde im Abstand von einem Jahr, reichten wir die beiden Schildkröten in unserem Freundeskreis hin und her, jeder hatte sie mal für eine bestimmte Zeit, doch bei keinem fühlten sie sich heimisch und sie versuchten immer wieder abzuhauen. Und man merkte ihnen an, wie ihnen die Situation zusetzte, sie wurden immer trauriger, sie bewegten sich kaum noch, fraßen schlecht und hatten auch untereinander immer weniger Kontakt. Ich weiß nicht, wie viel Tiere wirklich verstehen können und ob sie überhaupt fühlen können, aber ich stelle mir oft vor, sie hätten genau gewusst, was passiert war. Und so war es auch kein Wunder, als wir eines morgens feststellten, dass sie beide über Nacht aus dem Leben gegangen waren - sie waren weder krank, noch alt genug zum sterben (sie waren ja immerhin erst 14 Jahre alt). 

Ist das nicht eine grausam schöne Vorstellung - auch für menschliches Zusammenleben? Denn wie wäre es, wenn man jemand hätte, mit dem man so sehr verbunden ist, dass man ohne ihn tatsächlich nicht leben kann? Dass man ohne ihn irgendwann einfach aufgibt und sich entschließt, lieber gar nicht mehr zu sein, als ohne ihn zu sein?

links im Bild Yzzo und rechts Ozzy

Dienstag, 2. November 2010

Zur Zeit ist einfach zu viel los, ich komme gar nicht mehr dazu, hier etwas niederzuschreiben und da sich auch heute wieder die Aufgaben häufen, das wichtigste nur in aller Kürze.
Am Wochenende war ich zum Landesjugendplenum der linksjugend ['solid] sachsen in Oschatz. Ein sehr schönes Wochenende mit spannenden und hitzigen Debatten und anregenden Workshops. Am Sonntag standen dann auch Wahlen für die Nachrücker_innen im Beauftragtenrat und die Vertreter_innen im Länderrat an und ich hatte bereits mehrere Wochen zuvor für letzteres kandidiert. Und nach kurzer und völlig unvorbereiteter Rede und Vorstellung der eigenen Person folgte sofort der Gang zur Urne und ich bin glücklich, verkünden zu können, dass ich mit großer Mehrheit angenommen wurde. Also stehen für mich in nächster Zeit mehrere Konferenzen und Treffen an, das erste bereits am 21.11. in unserer sächsischen Landeshauptstadt. Ich danke allen für diese Unterstützung und freue mich auf diese Verantwortung.


Freitag, 22. Oktober 2010

Donnerstag, 21. Oktober 2010

blogspot.com bloggt wieder!

Noah erwachte aus einem langen Traum, in letzter Zeit träumte er nachts wieder, Träume, die einen den ganzen Tag über beschäftigen können, doch deren Einzelheiten verschwinden, je genauer man über sie nachdenkt. Wen interessiert‘s, es sind nur Träume, die nicht wahr sind. Doch warum schwiffen seine Gedanken dann stets zu diesen Träumen ab? Er stand auf und ging, wie gewöhnlich, zuerst ins Bad, als er in den Spiegel sah, blickte ein hagerer, junger Mann mit halb langen braunen Haaren und einem schmalen, hübschen Gesicht zurück. Noah wendete sich ab, er konnte sein Ansehen morgens nicht ertragen. Nachdem er seine morgendlichen Rituale beendet hatte, sah er auf die Uhr und bemerkte, dass er heute noch recht zeitig dran war, also entschied er sich eine Bahn eher zu fahren. Den Kopf gegen die kalte Scheibe gedrückt, sah er hinaus, die graue, noch im Dunst der Nacht liegende Stadt glitt an ihm vorbei, wie rasende Schatten, im Grunde sah er sie gar nicht. Er dachte über etwas anderes nach. „Wenn das Leben ist, wie muss der Tod sein?“ Noch bis Samstag, dann würde alles vorbei sein, er würde dieser Welt, die er so sehr hasste, entfliehen, alles was man ihm angetan hatte, vergessen, noch vier Tage. 
Erst, wenn sie den Zusammenhang verstehen, werden sie den Mensch verstehen...“ Seit einer Stunde saß Noah in der Lesung und hörte dem Professor zu, der mit anhaltend monotoner, einschläfernder Stimme über das Gebiet der Psyschosomatik redete, doch von all dem, was er gesagt hatte, hatte Noah nur wenig behalten, warum auch, was soll es bringen, er stand auf und verließ den Hörsaal. Im parkähnlichen Innenhof der Universität sitzend, sah er auf der anderen Seite eine junge Frau, vielleicht zwei Jahre jünger als er, sie war ihm schon früher aufgefallen, und er sah sie gern. Sie war so gar nicht, wie die anderen Frauen, die er aus seinen Kursen her kannte. Diese Mädchen waren meistens ganz ihrer Arbeit zu gewannt und was noch viel wichtiger war, sie waren immer gewöhnlich. Doch sie war anders. Wenn sie in ihren langen schwarzen Röcken und ihren schwarzen Blusen an ihm vorbei ging, dann war es fast, als schwebte sie, immer begleitet vom Duft von Orangenblüten, und dieser Geruch, das Klimpern ihrer unzähligen Armreifen, das Wehen ihres lockigen Haares, verzauberten Noah, und hielten ihn für kurze Zeit gefangen. „Mein Name ist Hilary. Ich studiere im zweiten Semester Philosophie. Und du?“ „Noah, sechstes Semester Psychologie und Psychoanalyse.“ Sie trafen sich seit zwei Tagen, in den Pausen im Hof, redeten über ihr Studium und alltägliche Dinge, wie die Morgennachrichten. Im Unterricht dachte er nur an sie, und abends setzte er sich hin und malte sie, so wie in seinen Träumen. Warum muss ich sie verlassen, wenn sie doch das Einzige ist, was ich liebe?
„Ich wünsche dir noch ein schönes Leben.“
„Was, aber ich fahre doch übers Wochenende nur zu meinen Eltern rüber in die Stadt. Ich versteh nicht, was meinst du, am Montag sehen wir uns wieder.“
„Wenn du wieder kommst, bin ich tot.“
23.55Uhr, Noah stand auf der Brücke, die Waffe in der Hand. Seine Mutter im Garten, ihn in den Armen, seine Mutter am Strand mit ihm an einem sonnigen Tag, seine Mutter hinab gelassen in einem hölzernen Sarg, er an der Hand seines Vaters. Dann die Jahre des Schweigens, bis er von zu Hause weglief. Der letzte Schultag, der Abschlussball, das Einschreiben an der Uni. Hilary, als er sie zum ersten mal sah. Er weinte und schloss die Augen, es ist ganz leicht und dann ist es vorbei, für immer. Er führte die Waffe zum Kopf.
Es war ein schöner Tag im Oktober, der Wind blies heftig, wehte die verbliebenen Blätter von den Bäumen, hinab auf die Gäste, hinab auf seine Familie und Hilary, alle in tiefes Schwarz gehüllt, nur Hilary trug eine große, rote Blüte am Mantel, sie blickte zum Himmel. Sie schaute fragend auf, wenn das Leben ist, wie muss dann erst der Tod sein?

Freitag, 15. Oktober 2010

Meine Träume können nicht fliegen, da sie zum schweben zu viel wiegen

Wenn wir klein sind, träumen wir davon, endlich erwachsen zu sein - abends lange aufbleiben zu können, essen zu können, auf was wir gerade mal Lust haben, keine Schule mehr, sich hübsche Anziehsachen zu kaufen und keiner sagt einem, was man zu tun und zu lassen hat.
So stellt man sich es zumindest immer vor. Bei diesen Gedanken schlagen Kinderherzen höher. Doch welches Kind denkt ans Erwachsenwerden und sagt sich dabei: "Juhu, dann trag ich endlich einen riesigen Berg von Verantwortung!"
Aber so ist es nun man, das ist die Wahrheit. Und ganz ehrlich, diese Wahrheit wird auch nicht durch schicke Sachen, leckeres Essen und langes Aufbleiben beschönigt.
Und es ist ja auch nicht nur so, dass man für sich selbst Verantwortung trägt, nein, das wäre ja vielleicht noch annehmbar, nein, man trägt für alle um sich herum mit Verantwortung. Man kann nicht einfach mal bockig sein und sagen: "Heute habe ich keine Lust, ich geh nicht zur Arbeit!" Denn die Kollegen sind auf einen angewiesen. Man kann nicht einfach mal allein sein wollen und sagen: "Mann und Kinder, heute bin ich mal nicht da!" Und man kann genausowenig sagen: "Nein, heute bin ich nicht für dich, ich habe selbst genug Probleme!" 
Man muss funktionieren, tagein tagaus und oh Gott, wer will sich schon vorstellen, was passiert, wenn man das nicht mehr kann, wenn man nicht mehr funktioniert?
Ihr werdet jetzt vielleicht sagen: "Jeder hat das Recht, sich mal eine Pause zu gönnen, so schlimm ist das nicht."
Und vielleicht mögt ihr ja in den meisten Fällen auch damit Recht haben. Aber manchmal gibt es die Tage, an denen das nicht passieren darf und mir ist es an einem solchen Tag passiert und ich trug an diesem Tag trotzdem Verantwortung für die Menschen um mich herum. Und ich musste auf grausame Weise lernen, wie schwer diese zu tragen ist und welch grausame Folgen es hat, wenn man ihr mal nicht gerecht wird.
Ach, was wünscht sich wohl der Erwachsene?

Mittwoch, 13. Oktober 2010

"Es waren einmal Candy und Dan, nur die beiden ganz allein. 
In jenem Jahr ging's echt heiß her, das ganze Wachs schmolz in den Bäumen. Alles war golden. Er sah gut aus und er war ein sehr guter Verbrecher. Sie lebten von Sonnenlicht und Schokoriegeln. Er kletterte auf Balkone, kletterte überall hin, er tat alles für sie. Tausende Vögel, die allerkleinsten Vögel schmückten ihr Haar.
Du bist sehr schnell in mein Leben getreten und das hat mir gefallen. Du hast so viel versprochen, du hast zum Himmel gezeigt und gesagt: 'Der da heißt Sirius oder auch Hundestern. Aber nur hier auf der Erde.'
Die letzten Sonnenstrahlen fallen ein wie Haie. Es war der Nachmittag verschwenderischer Lust.
Eines Nachts fing das Bett Feuer und es tat sich ein Abgrund auf zwischen den Dingen und die ganze Erde neigte sich.
Wie liebe ich doch dieses Sausen in den Ohren. Denn ich kann nur eine Sache lieben. Und du kannst es nicht sein. 
Danny der Draufgänger, Candy ging verloren."


Dienstag, 12. Oktober 2010

Sweet Dreams are made of this

Nachdem mein altes Bett, in dem ich seit über 10 Jahren geschlafen habe, vor einiger Zeit den Geist aufgab, habe ich mir nun ein neues zugelegt und jetzt steht es und wurde auch schon ein paar Nächte getestet... und heute noch verschönert.

Und das allerbeste an diesem Bett - der Liebste und ich haben jetzt auf 1,80m bequem Platz :).

Samstag, 9. Oktober 2010

Ein Kreis ist noch keine Reise

Ich bin heute Abend aus dem Urlaub zurückgekommen und an sich war es eine sehr schöne Woche - viel erlebt, viel gesehen und auch viel gefühlt...
Und seit einigen Tagen glaube ich, dass meine Gefühle sich gewandelt haben - ich befürchte langsam, mein Herz will jemand anderen.
Ich hatte diese Woche einen Traum, eigentlich hatte ich ihn sogar mehrere Nächte. Ich sah mich selbst, alt geworden in einem Schaukelstuhl sitzen und neben mir meine Enkelin und der Traum bestand aus einem Gesprächstausschnitt. Ich sagte:
"Natürlich liebe ich deinen Großvater, das tue ich schon seit so vielen Jahren. Aber die Liebe meines Lebens ist er nicht, er ist nicht der Mann, der einst mein Herz stahl und es nie mehr zurück brachte."
Was wenn das die Wahrheit ist, was wenn ich meinen Partner zwar liebe, aber ich auch noch einen anderen Mann liebe, diesen sogar noch mehr liebe? Was wenn ich viel lieber mein Leben an seiner Seite leben will? 
Und was soll ich jetzt tun, wie soll ich handeln, wem was sagen? Heute Abend bin ich einfach nur fertig. Und hin und hergerissen zwischen meinen Gefühlen.

Freitag, 1. Oktober 2010

Ich blicke auf eine ereignisreiche Woche zurück: Demonstration, Sponsorenlauf, Urlaubsvorbereitung, ewiger Streit mit dem Liebsten.
Am Mittwoch ging ich wie tausende andere auf die Straße und beteiligte mich an Aktion von attac und dem DGB, und uns taten es nicht nur unzählige Menschen in anderen deutschen Städten, sondern auch in ganz Europa gleich - ein gutes Gefühl, wieder einmal nach langer Zeit aktiv geworden zu sein.
Heute Sponsorenlauf für alle Schüler meiner Schule. Ich habe mich zunächst stundenlang um die Versorgung mit Tee und Wienern gekümmert und rannte dann meine Stunde, zwar ohne Sponsor, dafür aber auf Zensur. Die Folgen: Muskelkater in allen Körperpartien und eine sich anbahnende Erkältung trotz wintersicherer Kleidung während des Versorgungsmarathons. Doch zum Glück ist es ja das letzte Mal, dass man sich in dieser Form für seine Schule abquälte.
Morgen geht's dafür zur Erholung an die Ostsee auf die schöne Insel Usedom - vor mir liegen 7 Tage Entspannung bei Dauerradeln zusammen mit Freundin und Liebstem. Werde euch natürlich hinterher mit ein paar Fotos daran teilhaben lassen.
Nun sitz ich in meinem Zimmer und warte auf den Mann meines Herzens. Ich freue mich eigentlich ihn zu sehen, auch wenn vorhins mal wieder ein heftiger Streit geführt wurde. Aber das ist man ja langsam gewohnt und hinterher muss das Beziehungsleben ja trotzdem weiter gehen. Und ich konzentriere mich lieber auf die positiven Aspekte, die der (kurze) Abend bringen wird - heute ist Bescherung. Nein, ihr habt nicht die Vorweihnachtszeit verpasst und heute steht der Heilige Abend vor der Tür. Nein, heute wird Jahrestag vom Dienstag nachgefeiert und da gibt's natürlich auch die ein oder andere Überraschung.

"Es gibt eine schöne Form des Egoismus - die Liebe" - Marie von Ebner Eschenbach

Dienstag, 28. September 2010

Ich glaube, während meines Studiums halte ich mir einen Hamster - was Kleines Süßes fürs Herz

Sonntag, 26. September 2010

"So viel kaputt, aber so vieles nicht. Jede der Scherben spiegelt das Licht."

Stellt euch vor: ihr führt eine Beziehung und zwar schon über eine recht lange Zeit. Und bis vor ein paar Wochen war alles harmonisch und von Liebe erfüllt. Doch dann schlichen sich allmählich die Probleme ein, nicht dass sie vorher noch nicht da gewesen wären, man konnte sie bloß immer noch verdrängen, sie waren noch nicht so dringlich.
Doch nun steht ihr tagtäglich vor einem großen Scherbenhaufen, den ihr versucht, wegzuräumen, manchmal seid ihr dabei sogar zu zweit. Aber jeden Tag kommen neue Scherben dazu und eure Hände sind immer blutiger, es tut von Tag zu Tag mehr weh. Und manchmal fällt euch nicht mal mehr ein Grund ein, warum ihr noch weiter machen solltet, noch weiter kämpfen, euch immer mehr verletzen solltet. Doch tief in eurem Herzen wisst ihr, dass ihr auch nicht heute oder morgen einfach gehen und eure Beziehung zurücklassen könnt, denn dafür hängen daran zu viele Erinnerungen, zu viel Sicherheit und Vertrauen, dafür habt ihr zu viel Kraft und Zeit investiert.
Aber das Problem an diesem täglichen Kampf ist: jeden Tag müsst ihr Kraft in ihn stecken - Kraft, die euch an anderer Stelle fehlt und euch auch nicht einfach so zufliegt. Es macht einen immer mehr fertig und anderes leidet darunter.
Doch was noch viel mehr leidet, ist das Herz und um diesen Schmerz zu besiegen, nimmt man immer wieder alles auf sich, immer wieder aufs neue.
Doch ist das wirklich das, was man will, was gut für einen ist oder was Sinn der Liebe sein kann?

Ich bin mir sicher, so sehr musstet ihr eure Vorstellungskraft gar nicht bemühen, denn wer kennt dieses Ringen mit sich selbst nicht?

Freitag, 24. September 2010

Das Mädchen und das Vertrauen

Mit dem Vertrauen ist es so wie mit Tieren - hat man sie erst einmal verletzt, ist es schwer, sie wiederzugewinnen. Wenn ein Mensch einen erstmal verletzt, wird man ihm nicht mehr ohne Vorbehalte entgegentreten.
Das Problem mit diesem einfachen Vergleich ist, dass das Tier keine Chance hatte, es konnte sich gegen den Angriff nicht währen. Das Vertrauen allerdings, das müsste doch über die Jahre hinzugelernt haben, es müsste doch wissen, dass es immer nach dem selben Schema abläuft:
Man begegnet jemandem, lernt ihn kennen, lernt seine Vorzüge und seine schlechten Eigenschaften kennen, man erfährt, wie er denkt, wie er handelt, was er liebt, was er hasst. Doch der Punkt ist doch, man redet sich ein, ihn zu kennen, denn in Wahrheit erfasst man einen Menschen nie ganz. Man kann sich nur ein Gesamtbild aus einzelnen Eindrücken zusammen basteln. Doch dieses Gesamtbild wird Lücken haben, es wird den Menschen eben nicht in seiner Gesamtheit erfassen können, es wird immer einzelne Charakterzüge oder Gedanken geben, die es nicht umfasst. Aber man will trotzdem daran glauben, dass man diesen Menschen bis in sein tiefstes Inneres erforscht hat, dass man weiß, wie er handelt und reagiert. Und man glaubst solange an dieses schillernde Bild, bis es Risse bekommt und letztendlich zu Boden fällt und dann zeigt sich einem dieser Mensch von seiner hässlichen Seite. Plötzlich hat man das Gefühl, es nun mit einem ganz anderen Menschen zu tun zu haben und man sagt sich: mit diesem Menschen habe ich doch nicht all die Zeit zusammen gelebt, das kann doch nicht sein.
Aber doch, es ist wahr, die ganze Hässlichkeit ist Realität und das ganze Vertrauen Geschichte. Und an diesem Punkt hat der geblendete Mensch eine Entscheidung zu treffen - bin ich bereit das Hässliche in mein Gesamtbild einziehen zu lassen und es somit auch zu vervollständigen? Oder soll es das an dieser Stelle gewesen sein, weil man es nicht aushält, den Menschen noch einmal neu kennenzulernen, vollständiger kennenzulernen? Denn hierbei besteht die Gefahr, dass man diese neuen Erfahrungen nicht aushält, an ihnen  und an dem Menschen zusammenbricht.
Und das eigene Vertrauen einem wieder ewig hinterher hinkt, traurig, verletzt und eingeknickt... und bald schon wieder für ein neues Wagnis bereit ist, mögen die Wunden, die ihm dabei beigebracht werden, noch tiefer und unheilbarer sein, als die letzten.

Donnerstag, 23. September 2010

Man kann sein Leben auf zwei Arten leben - man kann ein Macher oder ein Mitläufer sein. Man kann Dinge in die Hand nehmen, sich engagieren und sich für eine Sache aufopfern oder man lässt Dinge für sich machen, man schaut zu und verhält sich gleichgültig.
Diese zwei Arten gibt es und die zu ihnen gehörenden Menschen. Ich schätze, an der Weltbevölkerung nehmen die Mitläufer ungefähr zwei Drittel ein. Und wenn diese Arten von Menschen aufeinandertreffen, dann kann das unterschiedlich verlaufen - sie können fantastisch zueinander passen, da jeder in seiner Rolle aufblühen kann oder aber sie gehen aneinander kaputt, da es ihnen unbegreiflich scheint, wie man mit der Einstellung des anderen leben kann.
Mein Partner und ich leben in einer Mischung daraus. Und eine Zeit lang ging das auch gut, doch mittlerweile ecken wir so aneinander an, dass es Tage gibt, an denen ich mich frage, warum ich diese Anstrengung überhaupt auf mich nehme, warum ich immer alles für ihn regele, mich für ihn einsetze, ja mir sogar Gedanken um seine Zukunft, vielleicht ja unsere Zukunft mache, wenn es mir danach nicht einmal gedankt wird, nein im Gegenteil, mir werden noch Vorhaltungen gemacht. Aber wenn man erstmal so lange zusammenlebt, dann kann man auch nicht von einem Tag auf den anderen alles hinwerfen. 
Aber was man genau so wenig kann, ist sich als Mitläufer in einen Macher zu verwandeln oder umgekehrt.

Dienstag, 21. September 2010

Sachliche Romanze

Als sie einander acht Jahre kannten
(und man darf sagen sie kannten sich gut),
kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.

Sie waren traurig, betrugen sich heiter,
versuchten Küsse, als ob nichts sei,
und sahen sich an und wussten nicht weiter.
Da weinte sie schliesslich. Und er stand dabei.

Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken.
Er sagt, es wäre schon Viertel nach vier
und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken.
Nebenan übte ein Mensch Klavier.

Sie gingen ins kleinste Café am Ort
und rührten in ihren Tassen.
Am Abend sassen sie immer noch dort.
Sie sassen allein, und sie sprachen kein Wort
und konnten es einfach nicht fassen.

- Erich Kästner


Sonntag, 19. September 2010

Somewhere over the rainbow

Es gibt Songs, mit denen verbindet man ein ganz bestimmtes Erlebnis aus dem eigenen Leben. Und immer, wenn man sie hört, rufen sie in einem die Erinnerung an dieses Erlebnis wach.
Ich selbst habe einige Songs, die einen speziellen Abschnitt in meinem Leben markieren und darunter sind Momente, die ich unendlich gern immer wieder durchlebe, doch unter ihnen sind auch Momente, die mir damals wie heute das Herz brechen und mit ihnen verbunden sind diese Songs, die ich entweder furchtbar gern höre oder die ich am liebsten aus der Musikgeschichte löschen würde, nur um sicher zu gehen, sie nie wieder hören zu müssen.
Als ich heute in der Küche stand, um Mittagessen zu kochen, da lief der Song "Somewhere over the rainbow" im Radio. Diesen Song hatte man auch auf der Beerdigung meines besten Freundes gespielt. Ich selbst hatte ihn dafür ausgewählt. Mein bester Freund, sein Name war Henry, war ein wundervoller Musiker und selbst ganz zuletzt, kurz vor seinem Tod spielte Musik eine enorme Rolle in seinem Leben. Ich besuchte ihn tagtäglich im Krankenhaus und jeden Nachmittag spielten wir Gitarre und sangen zusammen, am Ende spielte und sang ich allein, da ihm die Kraft dazu fehlte und er wünschte sich stattdessen die Lieder, die ich spielen sollte. Das letzte Lied, das ich für ihn spielte war eben jenes, das ich für seine Beerdigung auswählte. Danach habe ich es fast zwei Jahre, bis heute, nicht mehr gehört. Doch als ich heute da stand und es hörte, da kam es mir vor, als würde mich die Musik hinfort tragen, zurück in diese Zeit, in der ich tagtäglich seine Hand hielt, als ich sie bis zum Schluss hielt, als ich sie hielt, bis sie kalt war. Ich konnte ihn mit einem Schlag vor mir sehen, so lebendig und real, dass ich gar nicht bemerkte, wie viel Zeit verstrich. Ich stand nur da und sah ihn in meiner Erinnerung an. Ich sah ihn solange an, bis mein Freund, der auch in der Küche saß, mich fragte, was los sei und erst da wurde mir bewusst, dass ich die Kartoffeln aus meinen Händen hatte fallen lassen und die ganze Zeit starr aus dem Fenster geschaut hatte.
Manchmal ist es gut, innezuhalten. Doch die Schwierigkeit besteht darin, sich danach wieder zu bewegen und nicht für immer stehen zu bleiben.

Donnerstag, 16. September 2010

"Es tut mir leid, jeder geht allein..."

Stellt euch vor, man dreht sich im Kreis - mit seinen Gesprächen, seinen Gedanken, seinen Gefühlen, seinen Bemühungen. Man rotiert sinnlos im Kreis, immer schneller. Und alles andere zieht an einem vorbei und man sieht es verwischt und verzerrt, undeutlich. Und man versucht, dem ein Ende zu bereiten, aber es ist als würde man versuchen, aus einem fahrenden Karussell aus zu steigen - es geht nicht, es zieht einen immer weiter, immer zu, immer zu, ohne Ziel und ohne Nutzen. Und in diesem ganzen Strudel verliert man irgendwann die Orientierung, man vergisst, worum es einem eigentlich ging. Und so wie die Farben verwischen, bis sie schließlich nur noch als schwarz und weiß existieren, so verwischen auch die eigenen Ziele, die eigenen Beweggründe und man steht seiner eigenen Hilflosigkeit erschrocken gegenüber. 
Man wird verletztbar und es dauert nicht lange, dann wird man auch schon verletzt, denn manch ein anderer rotiert weniger schnell und ist nebenbei noch in der Lage, auszuholen und einen zu treffen, wenn man am wenigsten darauf gefasst ist. Und aufgehetzt durch diese Wunde rotiert man noch schneller, nun auch mit dem Ziel, zu entkommen, nicht mehr hilflos und angreifbar zu sein. Und dieses vermeintliche Ziel treibt einen immer weiter hinein in diesen Strudel. 
Und eine Ende sieht man nur schwer. Ich sehe jedoch eins, eigentlich sogar mehrere, aber will ich dieses überhaupt sehen?


Mittwoch, 15. September 2010

"Verschwende deine Zeit, du wirst schon sehn', wohin das führt..."

Man glaubt, man sei glücklich. Man redet sich ein, ab heute bin ich zufrieden mit meinem Leben, denn ich habe ja alles, was man sich wünschen kann - Menschen, die einen lieben, Gesundheit, Erfolg, und an erster Stelle einen wundervollen Partner...
Und dann wacht man eines Morgens auf und sieht alles in einem anderen Licht. Denn das, was man sich die ganze Zeit schön geredet hat, verliert seinen Schein und man steht der Realität gegenüber. Dieser hässlichen, grauenvollen und brutalen Realität, die einen trifft wie ein Schlag in den Magen. Sie lässt einen einknicken und auf dem Boden kniend, sieht man plötzlich alles aus einer anderen Perspektive. Von dort unten hat man die Chance, sich umzusehen - vorwärts und rückwärts zu blicken, während das Leben um einen herum weiterläuft und man selbst einfach still und regungslos bleibt. 
Ich wurde heute so getroffen, ich wurde niedergeschmettert und zwar von dem Menschen, dem ich mein ganzes Herz, meine Liebe geschenkt habe. Dem ich das alles überlassen habe im Sinne von: "Hier hast du mein Herz und meine Seele. Bitte mach sie zu Hackfleisch. Viel Spaß dabei." 
Und wahrscheinlich knie ich gerade auf dem Boden, und wahrscheinlich ist das der Grund, warum ich mich umsehen kann und bemerken kann, dass man sich das Glücklichsein ganz leicht einreden kann und wenn dann der schöne Schein niederfällt, dann muss man der Hässlichkeit ins Gesicht blicken. Und dadurch werden andere Dinge wieder schön.

Dienstag, 14. September 2010

Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug

Man muss loslassen, um weiter machen zu können. Das hat man mir immer weißmachen wollen, doch was wenn dem gar nicht so ist? 
Was wenn man all seinen Ballast einfach für immer durchs eigene Leben schleppen kann? 
Was wenn man nichts zurücklassen muss, sondern sich getrost an all den noch lauwarmen Erinnerungen wärmen kann? 
Wäre das nicht schön und beruhigend?
Ja, das wäre es wahrscheinlich schon... doch auf wie lange kann man das aushalten? 
Meiner Erfahrung nach nicht auf ewig, nicht fürs ganze Leben, denn mit jedem Tag zieht einen die Wucht der Erinnerung tiefer runter und irgendwann zwingt sie Einen in die Knie. Und wenn man dort unten angelangt ist, muss man sich entscheiden, welchen Weg man von nun an geht. Und das war meine Situation, und sie ist es auch noch, denn ich treffe meine Entscheidung jeden Tag aufs Neue, jeden Morgen beim Aufstehen. Und von diesem Ausgangspunkt werde ich meine Posts schreiben, immer mit dieser wissentlichen Entscheidung im Hinterkopf. Und ich hoffe, hier erläutern zu können, wie man an den Punkt dieser Entscheidung kommt und wie man sie treffen kann, und vor allem, wie man danach sein Leben gestalten muss, um ihr gerecht zu werden.

Liebe Freunde, Bekannte und sonstige Leser,
zwar bin ich keine besonders großartige Schriftstellerin oder mit einem auch nur ansatzweise beachtlichen Rhetorikgeschick gesegnet, aber die Blogs, die ich in den vergangenen Monaten und Jahren verfolgt habe, inspirierten, beglückten und bewegten mich in einem solchem Maße, dass ich es diesen Menschen gleichtun möchte und euch einen Einblick in die Geschehnisse und Gedanken aus meinem Leben geben möchte.
Viel Spaß beim Lesen.