Freitag, 30. Dezember 2011

When I'm gone from here, will you wait for me?

Zum ersten Mal sah ich Irene an einem wahnsinnig kalten Wintertag auf dem Friedhof. Ihr weißes Haar blitzte immer wieder durch einen Spalt zwischen den Koniferen, die die Wege einsäumten. Ich kniete auf dem Boden und verteilte Tannenzweige auf dem Grab, stellte eine neue Kerze auf und rückte den Brief zurecht. Als ich bemerkte, dass ich nicht allein war, begann ich sie zu beobachten und da erkannte ich, dass ich sie schon öfters gesehen hatte, eigentlich hatte ich sie jedes mal gesehen, wenn ich hier war und das war seltsam, denn ich kam nicht regelmäßig, immer in unterschiedlichen Abständen und auch nie zur gleichen Tageszeit. Aber die Frau war jedes mal ebenfalls da gewesen. Wie hatte ich sie nur jedes mal übersehen können, warum war mir nicht eher aufgefallen, dass sie offensichtlich ständig da war? Ich stand auf und beobachtete sie durch den schmalen Spalt. Obwohl sie sehr alt sein musste, waren ihre Bewegungen immer noch rasch und kräftig. Während ich über sie nachdachte, schaute sie auf, mir direkt in die Augen. Zwei grüne Augen, so tief wie das Meer, in einem feinen, wunderschönen, aber vom Alter geprägten Gesicht, schauten in meines, das langsam rubinrot anlief. Ich fühlte mich ertappt und vergaß völlig, dass sie wohl kaum ahnen konnte, wie lange ich sie schon so anstarrte. Sie hob die linke Hand zum Gruß. Sie trug nicht mal Handschuhe, ich konnte ihre deutlich hervortretende blaugrünen Adern sehen. Ich grüßte zurück und fühlte förmlich wie sich das dunkle rot in meinem Gesicht langsam aufhellte. Sie ließ ihre Zweige auf den Boden fallen und kam um die Bäume herum zu mir. Schon im Gehen streckte sie die Hand aus und rief mir, immer noch drei Meter von mir entfernt, ihren Namen zu. Als ich ihren, unerwartet festen, Gruß erwiderte, lächelte sie. „Helen, ein sehr schöner Name. Ich wollte meine Tochter auch so nennen, nur leider habe ich nie eine bekommen.“
Obwohl es so kalt war, setzte sie sich auf eine Bank und bot mir den Platz neben sich an. Noch bevor ich mich setzte und noch lange, bevor ich diese Frage auch nur gedacht hätte, begann sie mir von sich zu erzählen. „Mein Mann starb vor 18 Jahren, er war damals schon 72 Jahre alt. Er küsste mich eines Abends und schlief selig neben mir ein, wie jeden Abend, aber am nächsten Morgen erwachte er nicht mehr...“ Sie sprach eine Stunde ununterbrochen von ihrem Mann, der im Krieg gewesen war, der sie auf Händen getragen hatte, der ihr jeden Wunsch erfüllen wollte, es aber nicht konnte, weil es ihnen ständig an Geld fehlte, egal wie hart beide arbeiteten. Sie erzählte, dass beide sich Kinder gewünscht hatten und doch kinderlos blieben, da sie sich immer wieder sagten, dafür seie noch Zeit im Leben. Sie sagten es sich so lange, bis keine Zeit mehr war. Sie waren jedoch nicht todsterbensunglücklich darüber, denn sie hatten ja einander. Sie sprach von einem Leben, dass nie für Levy und mich bestimmt gewesen war und dass ich auch nicht gemeinsam mit Noah zu führen fähig gewesen wäre [...]

Dies ist der vorerst letzte Ausschnitt, den ich hier veröffentlichen werde.
"Irene" verstarb im letzten Jahr im Alter von 86 Jahren, sie wurde neben ihrem Mann bestattet. Im Frühjahr diesen Jahres legte ich einen Kirschblütenzweig auf ihrem Grab ab und dankte ihr für die wundervolle Zeit, die ich mit jener außergewöhnlichen Frau verbrachte.

Now that I must go I know you'll wait for me...


Donnerstag, 22. Dezember 2011

„24.Juli 2005 – 17. November 08“

Ich sitze in einem Stuhl vor deinem Bett. In einem unbequemen Stuhl und ich sitze hier schon seit mehreren Stunden. Und du schläfst, zumindest hältst du die Augen geschlossen, um mich in dem Glauben zu lassen, du würdest schlafen. Aber glaubst du wirklich, ich würde denken, du könntest schlafen, trotz der Schmerzen in deinem Körper? Selbst nach all der Zeit willst du mich noch immer schützen. Doch ich wünschte, du würdest aufhören, mich wie ein kleines Kind zu behandeln, oder wünsche ich nur, dass ich nun dran bin, dich zu schützen?
Ich sitze in einem Stuhl vor deinem Bett, seit Stunden. Und das einzige, worüber ich nachdenken kann ist, was ich zu dir sage, wenn du die Augen wieder öffnest. Soll ich etwas Lustiges sagen, weil ich mir wünsche, dich noch mal lachen zu sehen? Soll ich etwas Tiefgründiges sagen, weil ich kaum noch Zeit habe, irgendetwas zu dir sagen? Soll ich sagen, was du mir bedeutest, weil du nicht gehen sollst, ohne zu wissen, was ich schon so lange für dich empfinde?
Als du mir aber tatsächlich in die Augen schaust, kann ich nichts von all dem sagen, was in meinem Kopf kreist, stattdessen springe ich auf mit der Ausrede, dir etwas zu trinken holen zu wollen. Noch bevor ich aufrecht stehe, greifst du nach meiner Hand und ziehst mich zu dir aufs Bett und flüsterst mir ins Ohr: „Erinnerst du dich noch an jene eine Nacht?“ Du schmunzelst und auch ich kann mir mein Lächeln nicht zurück halten bei dem Gedanken daran. Natürlich erinnere ich mich, manchmal da fühlt es sich sogar noch so an, als wäre es nur wenige Minuten her. Wir schließen die Augen, beide versunken in einem nebligen Dunst der Erinnerung. Ich erinnere mich an jedes Detail aus dieser Nacht. Es war ein halbes Jahr nach Levys Tod und anfänglich wehrte ich mich dagegen, ich wollte ihn nicht betrügen, nicht mit dir. Ich wollte einen Toten nicht betrügen. Und doch gab ich irgendwann nach, ich gab mich dir hin, mit allem, was ich dir geben konnte, mit jeder Faser meines Körpers. Ich erinnere mich an jedes Detail. Die zerwühlten hellblauen Laken auf deinem Bett, die Schatten der Lampe, die an der Decke tanzten, die Lichter der Autos draußen, die über die Wände rasten, die feinen Schweißperlen auf deiner Brust, die feinen Haare rund um deinen Bauchnabel, mein schwarzer BH, der achtlos auf der Türschwelle lag. Ich erinnere mich an jedes Detail, an jedes Gefühl, das meinen Körper in dieser Nacht durchfuhr. Ich erinnere mich an meine Abwehr, mein Nachgeben, mein Los- und Fallenlassen, die Ungewissheit, meine leichte Beschämtheit, meine Erregung, der leicht brennende Schmerz, unser Aufgehen in einander, unser Höhepunkt und danach meine vollkommene Erschöpftheit. Und jetzt liegen wir hier, auf einem Krankenhausbett, das genauso riecht, wie man es erwartet, steril und zu gleich nach Krankheit. Oder sind das etwa die selben Gerüche? Und während ich meinen Kopf ein wenig zur Seite neige, muss ich mit Entsetzen feststellen, dass auch du so riechst. Du riechst wie Krankenhaus. Du riechst nicht mehr wie du. Das Ende eines Lebens kündigt sich in den kleinen Dingen an, wie dem verlorenen Geruch, dem schwindenden Glanz der Augen, der verblichenen Farbe der Lippen. Doch auf eines hat es keinen Einfluss – auf die Lebhaftigkeit des Herzens.

And you, your sex is on fire -
Consumed with what's to transpire.

Mittwoch, 21. Dezember 2011

„Heldenzeiten“

Ich lernte Irene zu einer der dunkelsten Zeiten in meinem Leben kennen. Ich hatte die beiden Menschen verloren, die ich aus tiefsten Herzen geliebt hatte, von dem Tag an dem ich sie kennenlernte bis zu ihrem Tod. Und mein Kopf wollte einfach keinen Weg finden, damit umzugehen, dass sie beide nicht mehr bei mir waren. Seit Levy seinem Leben ein Ende gesetzt hatte, blieb mein Herz manchmal stehen und manchmal da glaubte ich, es müsse vor Schmerz zerspringen. An manchen Abenden steigerte sich dieser Schmerz ins Unerträgliche, soweit, dass ich einige Male versuchte, ihm zu folgen. Doch es gab noch jemanden, der mich auf dieser Erde hielt – Noah. Er war Levys bester Freund gewesen und ich lernte beide bei einem meiner Urlaube am Meer kennen. Wie jung wir doch waren und wie unbeschwert wir lebten. Heldenzeiten, das waren die Jahre, die ich mit ihnen verlebte. Wir waren Helden, dass wir so leben konnten, Helden, dass wir so lieben konnten.
In unseren zwei gemeinsamen Jahren spielten drei Komponenten die Hauptrolle: Liebe, Angst und Träume – Noah, Levy und ich. Und von all dem habe ich Irene wissen lassen und ich weiß, hätte ich das nicht getan, hätte ich diese Zeit meines Lebens nicht überstanden. Ich wäre weiter gefallen, bis ich ganz unten aufgeschlagen wäre, doch eine unerwartete Hand riss mich wieder nach oben.

Dienstag, 20. Dezember 2011

„Tränenschwere lachende Erinnerung“

 ... der Beginn eines Buches, dass ich pro Jahr einmal umschreibe ...
Ich widme die folgenden Posts Cilli, die an Kreativität, Freundlichkeit und Wärme unübertroffen in meinem Leben steht 
"Die Welt sollte sich bunter gestalten und ihre Farben nicht für sich behalten."

Wenn ich mich heute an die Zeit mit Irene zurückerinnere, sehe ich immer ein und die selbe Szenerie vor mir. Es war ein lauer Tag im Mai, wir saßen in ihrem verwachsenen kleinen Garten auf der dunkelblauen Bank, von der die Farbe allmählich abblätterte. Über uns breite der uralte knochige Kirschbaum seine Zweige aus. Bei jedem Windstoß lösten sich einige seiner Blüten von den Zweigen und schwebten zu uns herab. Ich sehe noch die schon leicht welken Blütenblätter, die sich in ihrem Haar verfangen haben, ich sehe noch ihre grünen Augen, die das Leid ihres ganzen Lebens in sich eingeschlossen hatten und trotzdem voller altersweiser Wärme zu mir blickten, ich sehe noch ihr langes nahezu weißes Haar, das sie zu einem lockeren Knoten gebunden trug, ihr dunkelblaues Kleid, welches bewirkte, dass sie mit der Bank verschmolz, so als wäre sie schon immer Teil dieses Gartens. Ich habe ein wundervolles Jahr mit ihr verlebt, ein Jahr voller Geschichten, voll tränenschwerer lachender Erinnerung – ein Jahr, dass ich mein Leben lang nicht vergessen werde, so wie jenen lauen Tag im Mai.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Now and then I think of when we were together
Like when you said you felt so happy you could die
Told myself that you were right for me
But felt so lonely in your company
But that was love and it's an ache I still remember

Zu sagen, ich hätte “hin und wieder” an diese Zeit gedacht, wäre wohl untertrieben. Es gab wohl kaum eine Sache, der ich den letzten Monaten so viel Raum gegeben habe, wie dem Gedanken an uns – an die Zeit, die wir zusammen verbrachten, an den Abend, an dem wir uns zum ersten Mal näher kamen, an den Abend, an dem mir klar wurde, was du für mich bist, als du meine Hand nahmst und ich dir mein Herz schenkte. Die ersten Tage und Wochen waren ein einziges Schweben, ein Dahingleiten im Glück. Es gab nichts Wichtigeres, als die Zeit die wir zusammen verbrachten und ich dachte, dies würde für immer so bleiben. Doch das sollte es nicht. Innerhalb einer einzigen Nacht hast du mir bewusst gemacht, wie nah Liebe und Schmerz beieinander liegen. Wir trennten uns nicht nach dieser Nacht.
Wir zerfielen, jeden Tag ein Stück mehr.

 
You can get addicted to a certain kind of sadness
Like resignation to the end
Always the end
So when we found that we could not make sense
Well you said that we would still be friends
But I'll admit that I was glad that it was over

Ich hätte gehen sollen. Nachdem du mir sagtest, du glaubst nicht an uns, hätte ich erkennen müssen, dass es für mich damit beendet war. Aber ich habe mir eingeredet, alles was wir bräuchten, war mehr Zeit. Zeit und deine Zweifel würden verschwinden und du würdest so empfinden wie ich. Und jeder Tag von da an war wie das Gehen auf glühenden Scherben. Jeder Tag, jeder Atemzug, jeder Herzschlag tat weh. Und das, was diesen Schmerz verursachte, war die blanke Angst. Vor nichts hatte ich so viel Angst, wie dich zu verlieren und gerade das geschah. Ich habe zugelassen, dass es nichts Bedeutsameres für mich gab und damit ließ ich zu, dass du mir alles nehmen konntest. Ich machte mich verletzlich, ich legte für dich alles offen – und im Nachhinein komme ich mir nackt vor, verraten und entblößt. Du hast entschieden, dass es keine Zukunft gibt – du hast über uns entschieden, ohne dass ich die Chance hatte, ein Wort dazu zu sagen. Wir redeten uns von da ab ein, wir könnten als Freunde weiter machen, auf „einer Seite stehen“. Doch nie zuvor war ich gemeinsam so einsam. Es war der reinste Selbstbetrug und auch das hast du mir auf eine schmerzvolle Art bewusst gemacht, denn du hast mich in dem Moment allein gelassen, wo ich dich mehr als je zuvor und mehr als andere brauchte.
„Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“
Wohlgemerkt: diesen Satz habe nicht ich ins Spiel gebracht.


 
But you didn't have to cut me off
Make out like it never happened
And that we were nothing
And I don't even need your love
But you treat me like a stranger
And that feels so rough
You didn't have to stoop so low
Have your friends collect your records
And then change your number
I guess that I don't need that though
Now you're just somebody that I used to know

Ich weiß nicht, ob du jemals ernsthaft etwas gefühlt hast und auch wenn du das beteuerst, nach all dem, was geschehen ist, kann ich dir das einfach nicht abnehmen. Es macht mich selbst verlegen und ärgerlich zugleich, doch die Wahrheit ist, ich habe mich noch nie so verliebt. Es war keine lange Zeit, doch das hat es für mich nicht weniger real und ernsthaft gemacht. Ich habe jedes Wort so gemeint, wie ich es gesagt habe und jeder Gedanke, den ich fasste, war die reine Wahrheit. Ich glaubte an uns als etwas Besonderes. Doch du hast mich aus deinem Leben gestrichen, von einem Tag auf den anderen. Ich weiß nicht, ob du damit hoffst, es ungeschehen machen zu können. Ich weiß nicht, wie ein Mensch sich in so kurzer Zeit so wandeln kann. Auf dieses Niveau hätten wir uns nicht begeben müssen, das hatten wir beide nicht nötig. Denn jetzt sind wir beide ein Nichts. Nichts von Bedeutung. Nichts, woran man sich erinnern möchte. Nichts, das bleibt.
Nur zwei Menschen, die einander einst kannten.

Now and then I think of all the times you screwed me over
But had me believing it was always something that I'd done
And I don't wanna live that way
Reading into every word you say
You said that you could let it go
And I wouldn't catch you hung up on somebody that you used to know...

 
Ich bin wochen-, gar monatelang in einem tiefen Sumpf versackt. Ich dachte nicht, dass ich überwinden könnte, was du aus mir gemacht hast. Und dann kam ein Tag, an dem ich den Weg plötzlich vor mir sah, und es war gar nicht so unmöglich, die Lösung war gar nicht so schwer zu finden – ich hatte diese eine Entscheidung zu treffen:
So will ich nicht leben.

But you didn't have to cut me off
Make out like it never happened
And that we were nothing
And I don't even need your love
But you treat me like a stranger
And that feels so rough
You didn't have to stoop so low
Have your friends collect your records
And then change your number
I guess that I don't need that though  

Now you're just somebody that I used to know

Meine beste Freundin schrieb mir einst Folgendes:
„Nach jedem Tag der traurig war
Beginnt ein neues schönes Jahr!“
Und es hat eine Weile gebraucht, bis ich darin die Wahrheit erkannte und nicht nur eine Floskel, die keine Leere in mir füllen konnte. Es hat eine Weile gedauert und es war sicherlich kein leichter Weg, doch etwas weiß ich jetzt genau:
Nur weil man einen Weg einsam beginnt, heißt es nicht, dass einem auf dieser Reise keine Menschen begegnen können, die das Leben bereichern.
Diese Glück habe ich erlebt und erlebe ich immer noch.
Ihr seid der Grund, der es mir ermöglicht hat, dass Lächeln nicht mehr schmerzt, dass mein Herz langsam und Schritt für Schritt dazu bereit ist, wieder etwas zu empfinden.

Unsere Beziehung mag ein riesiger Fehler gewesen sein und du ein egoistischer, rücksichtloser Mensch, doch ständig daran zu denken, bringt mich nicht voran ... und deshalb lasse ich dich los.
Du hast mich nicht verlassen, damit wir einsam sind,
sondern damit wir mit den richtigen Menschen zusammen sein können.

Sonntag, 20. November 2011

Ich tanz mit dir auf den Dächern dieser Welt,
bis sich das Schicksal uns entgegen stellt. 
Ich glaub an dich - du lässt mich fallen,
versuche mich noch festzukrallen,
an allem Schönen, Klaren, Bunten ...
alles was bleibt, sind grabentiefe Wunden.

Kämpfen, beißen, schreien, springen,
will denn gar nichts mehr gelingen?
Immer tiefer, immer weiter,
trage nur noch nebelgraue Kleider.

Wenn das alles ist, was kommt als nächstes?
Bin es leid und alles dreht sich.
Der Regen fällt, ein Sturm zieht auf,
alles nimmt weiter seinen Lauf.
Die Sonne geht, der Mond verblasst,
nichts hab ich je so gehasst.
Nicht zu fühlen, nichts zu machen,
nichts zu haben, nie zu lachen.

Und selbst wenn nichts andres' käme,
die Zeit ohne mich ihren Lauf auch nehme - 
ich wöllt es so nie wieder haben,
mich kein weitres' Mal vergraben.

Und so tanz ich von hier an weiter,
und mein Herz, es träumt so heiter.
Von den Tagen, die da kommen,
die da waren, die da sind,
und der Sturm verwandelt sich in Wind.


Donnerstag, 10. November 2011

Vier Jahre sind es nun und es vergeht immer noch kein Tag, an dem ich nicht an dich denke. Du hälst immer noch diesen Platz in meinem Herzen besetzt und wahrscheinlichst verdienst du ihn sogar.


Kann es sein, dass es am 10. November von Jahr zu Jahr kälter wird?

All I want is your understanding as in the small act of affection.
“Why is this my life?” is almost everybody’s question.
And I tried everything but suicide, but it’s crossed my mind.

Ich wünsche nichts so sehr, wie das es dabei geblieben wäre.

Montag, 31. Oktober 2011

Ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr.
Mein Blick ist trocken, meine Hände leer.
Ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr 
und ich weiß es ist nicht fair.
Und ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr.
Mein Herz wird taub, mein Kopf wird schwer. 
Doch ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr
und wir tun so, als ob's ein Anfang wär.



Mittwoch, 19. Oktober 2011

Einbildung

Einbildung ist auch eine Bildung. So heißt es und noch dazu ist Einbildung die angenehmste Bildung im Leben, denn sie macht es uns leicht, wohlig-warm-kuschelig im Strudel der Fiktion.
Und wahrlich man bildet sich im Laufe der Zeit so vieles ein: 
Liebe, Freundschaft, Tiefgang, Sinn
Doch eines Tages liegt man auf einer Straße mit Schrammen und Prellungen und blutendem Mund und Nase. Man sieht ein Auto kommen und weiß, dass es nicht rechtzeitig bremsen kann und man stellt sich vor, wie man aufspringt und sich an den Straßenrand flüchtet. 
Doch. Nichts. 
Man bleibt liegen, zusammengerollt und im Kopf sieht man sich aufspringen. 
Ich weiß nicht, was an diesem Tag mit mir passierte, im Grunde war es wie einer dieser Träume, die man frühmorgens kurz vorm Aufwachen träumt - wie eine dieser seltsamen Mischungen, in denen Traum und Realität in einander verschwimmen. Nur war es nicht ganz so banal.

In meinem Kopf hat sich in den letzten Monaten viel abgespielt. Viel mehr, als meine Realität fassen konnte. In meiner Vorstellung habe ich wahre Liebe empfunden, eine Seelenverwandte gefunden, bin ich stark genug geworden, um ein neues Leben in diese Welt zu bringen. 
Doch meine Realität ist Folgende: jeden Tag gehe ich zur Arbeit, sitze dort meine acht Stunden ab und gehe wieder heim, an meinen Wochenenden muss ich möglichst viel unternehmen, um mein Singleleben in der Woche zu kompensieren. Jeder Tag ist wie der andere. Jeder Tag zieht an mir vorbei. Und in meinem Kopf schwelge ich in Erinnerungen an diesen Sommer, an das was ich kurze Zeit gefühlt habe, ich denke an meine Freundinnen und an diesen einen Begriff "beste Freundin", ich sehe mich an dem Tag, an dem ich das erste Ultraschallbild in der Hand hielt.

Ich sehe das alles wie in einem Film, denn die Wahrheit ist, dass ich daran nicht mehr aktiv teilhabe. Nein, ich liege auf einer Straße und warte darauf, was als Nächstes mit mir geschieht. 
Ich lasse nichts geschehen, mit mir geschehen Dinge.


Sonntag, 9. Oktober 2011

In meinem Fall "6 Crimes"


"It's the wrong time for somebody new. 
It's a small crime and I've got no excuse."

Jeder kann sich sicherlich noch an Lektionen in seiner Kindheit erinnern. Damals haben wir viel Blödsinn angestellt, und haben uns mindestens genauso oft unseren "Anschiss" abgeholt. Und mit mancher Zurechtweisung ging auch dieser kurze Dialog einher:

"Aber Mama, wieso macht man das denn nicht? 
Wieso darf man denn das nicht machen?"
"Man macht es einfach nicht!"
Dies war eine von vielen "Ist-eben-so" Erklärungen, die ich zu hören bekommen habe und oftmals schoss ich es in den Wind und tat es ab als öde und belanglos.
Doch manchmal war es das eben nicht, nicht immer war es belanglos. 
Denn manches tut man einfach nicht:
(um nur manches zu nennen, wovor jeder seine Kinder warnen sollte)
- man nimmt keine Drogen;
- man stellt sich nicht an eine Zugstrecke und stellt sich vor, den Schritt aufs Gleis zu wagen;
- man spannt niemandem den Freund aus;
- und man glaubt erst recht nicht daran, dass es dann auch noch funktionieren könnte;
- man betrinkt sich nicht hemmungslos und steigt dann zu Fremden ins Auto
und so vieles mehr.

Also, angeblich lernt man ja aus Fehlern, wird schlau daraus. Doch wie kommt es dann, dass man trotzdem immer wieder Fehler begeht, sogar wenn man schon weiß, dass sie ein Fehler sind? Warum reizt es einen immer gerade dann, wenn es falsch ist, wenn es eine Grenze überschreitet?
Liegt es vielleicht daran, dass man zu dieser Liste von Dingen "die man einfach nicht tut" auch noch folgenden Punkt ergänzen muss, bevor man es tatsächlich kapiert??
- man verliebt sich nicht zweimal hintereinander in den Falschen.

Und gerade da ich diese Erkenntnis ja nun schon rechtzeitig gemacht habe, wäre es doch erwachsen, reif, sinnvoll, überlegt, förderlich, angenehm und vorausschauend, es diesmal zu lassen. Ja, es ein einiziges verdammtes Mal zu unterlassen!
Oder in anderen Worten, wie es einst Wolfsheim sangen:

"Calm down my heart - don't beat so fast. 
Don't be afraid just once in a lifetime."

Nur das Problem daran ist wohl, dass einem nicht ewig jemand hinterher rennt, der darauf besteht:
Das macht man einfach nicht!


Freitag, 30. September 2011

"Deine Hand liegt in meiner...

... dein Leben ab heute in meiner Hand."

Am Dienstagmorgen fielen die Blätter von den Bäumen als ich aus meinem Bürofenster sah.
Sie fielen auch noch, als ich aus einem anderen Fenster nach draußen schaute.

Mir blieben noch 15 Minuten, 15 Minuten um all das zu sagen, was es zu sagen gab, was eigentlich in einem ganzen Leben gesagt hätte werden soll. Ich wollte dir alles offenbaren, dir alles erklären, dir alles von mir geben. Ich hab dir erklärt, warum die Blätter im Herbst fallen, warum sie bunt werden, warum im Winter die Bäume kahl sind, was sie dazu bringt, im Frühling wieder auszutreiben. Ich wollte dir sagen, wie sich Wind anfühlt und die Sonne im Gesicht, wie das Meer riecht. Ich wollte in Worte fassen, wie sich Berührungen anfühlen, wie man menschliche Nähe spüren kann - diese unbeschreibliche, einzigartige Wärme. Ich wollte die Welt für dich in Worte gleiten.
Und so wie die Blätter fielen, so kam auch ich mir vor wie eine Wortschüttlerin, die verzweifelt und aussichtslos versuchte, ein Leben und eigene Erfahrungen mit Worten auszugleichen. 
Verzeih mir, dass ich auch daran gescheitert bin, denn ich weiß nicht einmal die Hälfte dessen, was ich dir erklären wollte.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, in einem fremden Zimmer, allein, da fror ich und als ich aus dem Fenster sah, konnte man nicht einmal die Bäume auf der anderen Straßenseite erkennen, so dicht war der Nebel und er verzog sich stundenlang nicht.
Und eben dies hab ich gefühlt: ein dichtes, undurchdringbares Grau, Kälte, die Ungewissheit die sich dahinter verbirgt,
- das Wissen nicht zurück zu können und sich nur vorwärts tasten zu können -

Und meine Gedanken waren einzig bei dir, alles was ich zu hoffen vermochte, waren Helligkeit und Farben für dich. Das mag kitschig klingen, aber genau das erhoffe ich mir für dich - einen Ort voller Geborgenheit, Sicherheit und Schutz. All das, was ich dir nicht geben konnte. 

Und ich schwöre dir, dieser Gedanke zerreisst mich. Doch würde ich nicht an etwas Besseres für dich glauben, dann bliebe nur eine grausame, angsteinflößende Alternative und diesen Gedanken nicht zu fassen, das bin ich dir schuldig.

Hier und jetzt verspreche ich dir für immer einen Platz in meinem Herzen und ein Stück von aller Liebe, die ich je zu empfinden fähig sein werde, wird auf immer dir gehören.


"Was niemals geboren wird, kann niemals verloren gehen."

Sonntag, 25. September 2011

Die Suche geht weiter...

... Doch wonach eigentlich?
Das ist in einen kompakten Satz zu packen, erscheint mir gerade nicht möglich. Doch vielleicht folgender Versuch:
Ich suche etwas oder besser jemanden, der an mein Herz rührt, der mich packt, mitreißt und nicht nicht mehr loslässt, der den Spagat wagt zwischen "Ich geh in Flammen auf" und vertrauter Sicherheit, jemand der alles versteht, was passiert ist, ohne jemals das selbe gefühlt zu haben, der den Vorhang zurück ziehen kann, um auch in meine Dunkelheit Licht zu lassen.

Doch an aller erster Stelle suche ich jemanden, der:
die Leere in mir füllt.

Und vielleicht wird die erste riesige Aufgabe für diesen jemanden sein, mir zu zeigen, dass ich so jemanden gefunden hatte und wieder gehen lassen musste, und dass das ertragbar ist.



Montag, 12. September 2011

"Meine Gedanken über dich sind unzählbar wie der Sand am Meeresstrand." 


Ich werde dich in eine Welt bringen voller Ungerechtigkeit, Gewalt und Krieg, Not und Leid, Traurigkeit und Einsamkeit, in eine Welt, in der ich Enttäuschung, Verletzung und Vertrauensbruch erfahren habe. In der mir nicht nur grausames widerfahren ist, sondern in der ich auch die tiefsten Abgründe empfunden habe.
Es wird Zeiten geben, da wirst du nicht weiter wissen, dich verlassen fühlen und traurig sein, es werden Tage kommen, an denen du Angst haben wirst und fliehen möchtest, weil du die Welt in ihrer Schwärze nicht mehr erträgst.

Doch du kannst beruhigt sein, denn ich werde in diesen Zeiten, an diesen Tagen bei ihr sein, physisch oder für immer in Gedanken. 
Aber ich werde dich nie verlassen und mein Bestes geben, dein Leben farbig zu gestalten, damit die Schwärze vor all den Farben weniger bedrohlich erscheint. Ich werde alles geben, dir all das Schöne, Frohe und Gute zu zeigen, dass die Welt gleichzeitig offeriert.
 
Vielleicht habe ich mir die Umstände anders vorgestellt, sicherlich habe ich das, denn so sollte es niemals sein. Doch darunter wirst du nicht zu leiden haben, dies wird dein Leben nicht berühren. Denn ich werde dafür sorgen, dass das "Dich und Mich" über allem Vorherigen stehen wird.

Du wirst immer geliebt werden. Denn es wird nichts geben, dass ich über dich stelle, niemanden, den ich mehr lieben könnte.

Mittwoch, 7. September 2011

Johnny's always running around ... (but Mary doesn't need to do)

Welt, egal was du noch alles bereithälst, auch egal wie viel Enttäuschung noch darunter sein mag:

Ich glaube trotzdem an die Liebe!



Aber pssst: 
Das bleibt mein Geheimnis.





Sonntag, 28. August 2011

Was nützt die Liebe in Gedanken? Kommt die Gelegenheit, dann kannst du's nicht...


Mein bester Freund hatte einen Lieblingsfilm, dieser heißt "Was nützt die Liebe in Gedanken". Es ist ein Film, der mich jedes mal, wenn ich ihn sehe sehr berührt. Und in dem, trotz all seiner Radikalität, viel Wahrheit steckt. Denn für Liebe lohnt es sich zu leben und vielleicht sogar auch zu sterben. 
Als mein Freund starb, da gab es keinen Moment, in dem ich ihn je zuvor mehr geliebt hatte. In dieser Nacht wünschte ich, jeder Moment gliche einem Jahr und die Ewigkeit passe in einen Atemzug. Ich wollte, dass er von seinen Schmerzen erlöst wäre und ich wollte niemals ohne ihn sein. Doch vor allem wollte ich seinen Wunsch respektieren, ihn zu gehen lassen und nicht um ihn zu weinen. Und daran erinnerte er mich mit einem Zitat aus eben jenem Film.

"Liebes Weltall,
Wenn wir nicht mehr existieren, dann soll niemand uns vermissen.
Niemand soll uns auch nur eine Träne hinterher weinen.
Wenn irgendeiner sich an uns erinnern möchte, dann soll er das voller Freude tun.
Es ist nämlich so: Wir haben das einzig Richtige getan: Wir haben gelebt!"

Ich tat was er wollte, so lange und so gut es ging. Doch das ändert an der Realität nichts, mein bester Freund, mein treuester Begleiter im Leben, der Mensch, der immer Rat wusste und mich nie im Stich ließ, ist fort. Er ist fort und ich bin hier. Und oh ja, ich vermisse ihn, ich wünschte, ich hätte ihn nicht gehen lassen müssen und ich wünschte, ich hätte im richtigen Moment um ihn geweint.
Sein Tod ist jetzt ist zweieinhalb Jahre her, inzwischen wäre er 21 Jahre alt und wahrscheinlich ein großartiger Politikstudent, das hatte er nämlich geplant.
Mittlerweile hat sich vieles verändert, logischerweise. Doch eines nicht - ich liebe in so sehr, wie man einen Freund nur lieben kann und ich würde noch alles geben für einen Rat von ihm. Immernoch gehe ich regelmäßig auf den Friedhof, setze mich auf eine Bank und erzähle ihm von meinem Leben, so als wäre er da, als könnte er mir zuhören und auch nur im entferntesten antworten. Und gerade jetzt hätte ich eine Antwort so nötig.

Es gibt ein weiteres Zitat aus diesem Film, an das ich mich erinnere, und das viel in mir bewegt.

"Vielleicht ist es so, dass wir nur einmal in unserem Leben richtig glücklich sind.
Nur einmal. Und dann werden wir bestraft.
Die Bestrafung ist, dass wir immer an diesen einen Moment denken müssen [...]"

Doch nur bis zu dieser Stelle stimme ich mit dem Zitat überein. Es gibt diesen einen Höhepunkt und vielleicht wird es nie wieder so schön, wie an diesem Punkt. Doch der Fehler, der in diesem Film aufgezeigt wird, ist folgender:

"Ich denke, man sollte sich im richtigen Moment verabschieden.
Und zwar genau dann, wenn man am glücklichsten ist.
Genau dann. Am höchsten Punkt."

Denn wer weiß schon, wann er den Höhepunkt erlebt hat, und wer garantiert einem, dass auf eine wundervolle Zeit im Leben nicht nur eine grausame folgen kann, sondern irgendwann wieder eine noch wundervollere. Auch wenn sich in dieser Zeit die Welt weiter gedreht und sich geändert hat. Auch wenn sich unsere Lebenssituation unterscheidet. Auch wenn die Menschen, mit denen wir einst so glücklich waren, fort sind.
Denn womöglich wird es neue Menschen in unserem Leben geben, die uns den wahren Höhepunkt bereiten können.

Mittwoch, 17. August 2011



"Ich will dich einmal noch lieben wie beim allerersten Mal.
Will dich einmal noch küssen, in deinen offenen Haaren.
Ich will einmal noch schlafen, schlafen bei dir.
Dir einmal noch nah sein, bevor ich dich für immer verlier'."

Ich will dich gehenlassen, ich will dich loslassen, weil ich weiß, dass es das ist, was du willst. 
Ich will, dass du glücklich bist, auch wenn das heißt, dass ich es jetzt nicht bin.
Aber trotzdem würde ich immer noch alles geben, um bei dir zu sein, um das zu sein, was du liebst. 
Auch wenn es nur noch ein allerletztes Mal wäre.

Und dieser Gedanke bleibt wahrscheinlich für immer:
"Hätt' alle Wege verändert, hätt' ich sie vorher gewusst."

Sonntag, 7. August 2011

Weightless

Genau dafür hab ich die Haare kürzer geschnitten - damit die Locken besser halten :).

Gestern habe ich einen sehr schönen Abend mit Freunden auf einer Geburtstagsfeier verbracht. Gefeiert, gelacht, getanzt und geweint bis früh um vier. 
Leute, ich danke euch für diesen tollen Abend und ich freue mich, euch teils nächstes Wochenende wieder zu sehen zur nächsten Feier!




Samstag, 6. August 2011

Happy Birthday...

... du Schwein.
So, da hast du deine Geburtstagskarte. Doch vorher musst du mit ihr genau das machen, was ich mit mir machen muss - mühsam zusammenlesen, weil irgendwer sie zerstören musste. 
Und dabei hab ich es dir noch einfach gemacht!

Mittwoch, 3. August 2011


Ich habe heute einen wundervollen Nachmittag verlebt - mit Picknick bei schönstem Sommerwetter, mit Honigmelone und Eis, mit Gesprächen und Lachen, mit Gitarre und Singen. 
Ich sag euch eins: heute war ich vollkommen aus dem Häuschen, denn für mich wurde Lied geschrieben! 
Und ich sag euch noch was: die Frau, die das für mich getan hat, ist der Hammer :).
Danke meine Gute für einen weiteren herrlichen Tag.

Montag, 1. August 2011

Grenzgänger

Im Leben kommen wir an Grenzen, immer wieder. Wir kommen an Punkte, an denen es uns scheint, als wäre alles sinnlos, alles nur noch mit Schmerzen verbunden, nur noch trostlos. Wir sind bereit, aufzugeben. Und dann haben wir uns ganz einfach zu entscheiden - es gibt nur zwei Möglichkeiten: ja oder nein, dabei sein oder verzichten, kämpfen oder aufgeben, hoffen oder verzweifeln, lieben oder hassen,
- leben oder sterben - 
Es ist nicht so schwer im Leben wie wir uns oft einreden, es ist nicht kompliziert. Nein, es ist im Grunde furchtbar einfach. Es gibt immer zwei Möglichkeiten und unser Leben ist die Aneinanderreihung von Entscheidungen zwischen diesen beiden Möglichkeiten. Und ja, es mag sein, darunter ist auch immer eine leichte und eine anstrengende Variante. Doch wie gesagt, es gibt einen Zwiespalt zwischen leicht und richtig.
Und heute habe ich ein weiteres Mal erfahren, dass sich der harte Weg lohnt, denn hin und wieder begegnen wir unglaublich tollen Menschen auf diesem Weg. Menschen, die uns wieder aufbauen, uns unverhofft oft zum lachen bringen, uns Dinge zeigen, die wir schon fast vergessen hatten. Es sind die kleinen Dinge, die uns erfüllen - ein bisschen Sonnenschein, Kakao, stundenlange Gespräche, lautes Lachen... All das hat mir heute in annähernd sechs Stunden gezeigt, dass ich mich richtig entschieden habe, dass Aufgeben keine Alternative ist, weil es noch so viel zu erleben gibt.
...
Dir widme ich heute meinen Eintrag und zwar mit dieser Hommage an eines deiner Fotos.
Lass uns das wiederholen und ja, dann schenk ich dir ein Erdbeereis :)

Samstag, 30. Juli 2011

Zeit ist relativ

Heute habe ich meine Abizeitung in der Hand gehabt und kurz durchgeblättert. Hängen geblieben bin ich bei den Fotos vom letzten Schultag, dieser ist jetzt 52 Tage her, doch mir erscheint es wie eine Ewigkeit. Es fühlt sich an, als hätte ein halbes Leben in diesen nicht einmal zwei Monaten Platz... ein Leben im Leben.
In diesen paar Wochen habe ich meinem Schülerdasein den Rücken zugekehrt, angefangen zu arbeiten, eine Beziehung begonnen, Freunde verloren und neue Menschen kennengelernt.



Zeit vergeht manchmal ganz verschieden und manchmal kommen einem 52 Tage vor, als gehörten sie zu einem anderen Leben. Doch ich weiß wenigstens, woher das bei mir rührt - ein weiteres Mal enttäuscht, belogen, verletzt. Ein weiteres Mal zugelassen, dass ein Mann der Mittelpunkt meines Lebens wird. Wieder einmal alles gegeben und alles genommen bekommen. Wieder einmal allein zurück geblieben. 
Viel zu sagen hab ich momentan nicht. Ich bin stumm, denn es gibt nichts, was ich sagen könnte, das irgendetwas ändern würde. Nichts würde sich ändern an der Trennung und nichts würde sich ändern an dem Schmerz, den ich empfinde, sobald ich nur im entferntesten an jenen einen Menschen denke.

"Wenn ich könnt' flög ich davon, mit meinen Flügeln aus Beton. Und wär die Schwerkraft nicht, dann fänd ich dich..."
Ja, wenn ich könnte, würde ich weg von hier, alles zurück lassen, einfach alles und neu beginnen. Doch man kann nun mal nur seine Familie, seine Freunde und sein Eigentum zurücklassen, die Gefühle schleppt man überall mit hin.... wie Flügel aus Beton...

Freitag, 10. Juni 2011

Lange war es still in diesem Blog, und das bedauer ich einerseits sehr. Doch hatte ich auch einen guten Grund dazu, ich war es einfach leid, immer wieder das selbe Elend, die selben Geschichten von Traurigkeit und Verzweiflung.
Daraus, dass ich mich heute wieder zu Wort melde, kann man schließen, dass sich dieser Umstand verändert hat.
Heute habe ich zugesichert bekommen, mein Abitur mit 1,9 bestanden zu haben und seit gestern steht fest, dass mein Singledasein ein Ende gefunden hat.
Kennt ihr das, dass man diese eine Person viel zu lange nicht wahrgenommen hat, immer nur die falschen gesehen hat? Doch dann, dann tritt dieser Jemand endlich in euer Leben und dann ist er da. Voll und ganz da. 
Und er geht einem nicht mehr aus dem Kopf, nichts anderes zählt plötzlich mehr, kein anderer Gedanke findet von nun an Platz im eigenen Gehirn. Und das ist das schönste Gefühl, dass ihr euch vorstellen könnt, diese vollkommene Freude, dieses Glück, dieses Lächeln im Gesicht.


Sonntag, 2. Januar 2011

One song for this week

Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr, möge es weniger negative Überraschungen bereithalten, als die Jahre davor.