Ich glaube, während meines Studiums halte ich mir einen Hamster - was Kleines Süßes fürs Herz
Dienstag, 28. September 2010
Sonntag, 26. September 2010
"So viel kaputt, aber so vieles nicht. Jede der Scherben spiegelt das Licht."
Stellt euch vor: ihr führt eine Beziehung und zwar schon über eine recht lange Zeit. Und bis vor ein paar Wochen war alles harmonisch und von Liebe erfüllt. Doch dann schlichen sich allmählich die Probleme ein, nicht dass sie vorher noch nicht da gewesen wären, man konnte sie bloß immer noch verdrängen, sie waren noch nicht so dringlich.
Doch nun steht ihr tagtäglich vor einem großen Scherbenhaufen, den ihr versucht, wegzuräumen, manchmal seid ihr dabei sogar zu zweit. Aber jeden Tag kommen neue Scherben dazu und eure Hände sind immer blutiger, es tut von Tag zu Tag mehr weh. Und manchmal fällt euch nicht mal mehr ein Grund ein, warum ihr noch weiter machen solltet, noch weiter kämpfen, euch immer mehr verletzen solltet. Doch tief in eurem Herzen wisst ihr, dass ihr auch nicht heute oder morgen einfach gehen und eure Beziehung zurücklassen könnt, denn dafür hängen daran zu viele Erinnerungen, zu viel Sicherheit und Vertrauen, dafür habt ihr zu viel Kraft und Zeit investiert.
Aber das Problem an diesem täglichen Kampf ist: jeden Tag müsst ihr Kraft in ihn stecken - Kraft, die euch an anderer Stelle fehlt und euch auch nicht einfach so zufliegt. Es macht einen immer mehr fertig und anderes leidet darunter.
Doch was noch viel mehr leidet, ist das Herz und um diesen Schmerz zu besiegen, nimmt man immer wieder alles auf sich, immer wieder aufs neue.
Doch ist das wirklich das, was man will, was gut für einen ist oder was Sinn der Liebe sein kann?
Ich bin mir sicher, so sehr musstet ihr eure Vorstellungskraft gar nicht bemühen, denn wer kennt dieses Ringen mit sich selbst nicht?
Freitag, 24. September 2010
Das Mädchen und das Vertrauen
Mit dem Vertrauen ist es so wie mit Tieren - hat man sie erst einmal verletzt, ist es schwer, sie wiederzugewinnen. Wenn ein Mensch einen erstmal verletzt, wird man ihm nicht mehr ohne Vorbehalte entgegentreten.
Das Problem mit diesem einfachen Vergleich ist, dass das Tier keine Chance hatte, es konnte sich gegen den Angriff nicht währen. Das Vertrauen allerdings, das müsste doch über die Jahre hinzugelernt haben, es müsste doch wissen, dass es immer nach dem selben Schema abläuft:
Man begegnet jemandem, lernt ihn kennen, lernt seine Vorzüge und seine schlechten Eigenschaften kennen, man erfährt, wie er denkt, wie er handelt, was er liebt, was er hasst. Doch der Punkt ist doch, man redet sich ein, ihn zu kennen, denn in Wahrheit erfasst man einen Menschen nie ganz. Man kann sich nur ein Gesamtbild aus einzelnen Eindrücken zusammen basteln. Doch dieses Gesamtbild wird Lücken haben, es wird den Menschen eben nicht in seiner Gesamtheit erfassen können, es wird immer einzelne Charakterzüge oder Gedanken geben, die es nicht umfasst. Aber man will trotzdem daran glauben, dass man diesen Menschen bis in sein tiefstes Inneres erforscht hat, dass man weiß, wie er handelt und reagiert. Und man glaubst solange an dieses schillernde Bild, bis es Risse bekommt und letztendlich zu Boden fällt und dann zeigt sich einem dieser Mensch von seiner hässlichen Seite. Plötzlich hat man das Gefühl, es nun mit einem ganz anderen Menschen zu tun zu haben und man sagt sich: mit diesem Menschen habe ich doch nicht all die Zeit zusammen gelebt, das kann doch nicht sein.
Aber doch, es ist wahr, die ganze Hässlichkeit ist Realität und das ganze Vertrauen Geschichte. Und an diesem Punkt hat der geblendete Mensch eine Entscheidung zu treffen - bin ich bereit das Hässliche in mein Gesamtbild einziehen zu lassen und es somit auch zu vervollständigen? Oder soll es das an dieser Stelle gewesen sein, weil man es nicht aushält, den Menschen noch einmal neu kennenzulernen, vollständiger kennenzulernen? Denn hierbei besteht die Gefahr, dass man diese neuen Erfahrungen nicht aushält, an ihnen und an dem Menschen zusammenbricht.
Und das eigene Vertrauen einem wieder ewig hinterher hinkt, traurig, verletzt und eingeknickt... und bald schon wieder für ein neues Wagnis bereit ist, mögen die Wunden, die ihm dabei beigebracht werden, noch tiefer und unheilbarer sein, als die letzten.
Donnerstag, 23. September 2010
Man kann sein Leben auf zwei Arten leben - man kann ein Macher oder ein Mitläufer sein. Man kann Dinge in die Hand nehmen, sich engagieren und sich für eine Sache aufopfern oder man lässt Dinge für sich machen, man schaut zu und verhält sich gleichgültig.
Diese zwei Arten gibt es und die zu ihnen gehörenden Menschen. Ich schätze, an der Weltbevölkerung nehmen die Mitläufer ungefähr zwei Drittel ein. Und wenn diese Arten von Menschen aufeinandertreffen, dann kann das unterschiedlich verlaufen - sie können fantastisch zueinander passen, da jeder in seiner Rolle aufblühen kann oder aber sie gehen aneinander kaputt, da es ihnen unbegreiflich scheint, wie man mit der Einstellung des anderen leben kann.
Mein Partner und ich leben in einer Mischung daraus. Und eine Zeit lang ging das auch gut, doch mittlerweile ecken wir so aneinander an, dass es Tage gibt, an denen ich mich frage, warum ich diese Anstrengung überhaupt auf mich nehme, warum ich immer alles für ihn regele, mich für ihn einsetze, ja mir sogar Gedanken um seine Zukunft, vielleicht ja unsere Zukunft mache, wenn es mir danach nicht einmal gedankt wird, nein im Gegenteil, mir werden noch Vorhaltungen gemacht. Aber wenn man erstmal so lange zusammenlebt, dann kann man auch nicht von einem Tag auf den anderen alles hinwerfen.
Aber was man genau so wenig kann, ist sich als Mitläufer in einen Macher zu verwandeln oder umgekehrt.
Dienstag, 21. September 2010
Sachliche Romanze
Als sie einander acht Jahre kannten
(und man darf sagen sie kannten sich gut),
kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.
Sie waren traurig, betrugen sich heiter,
versuchten Küsse, als ob nichts sei,
und sahen sich an und wussten nicht weiter.
Da weinte sie schliesslich. Und er stand dabei.
Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken.
Er sagt, es wäre schon Viertel nach vier
und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken.
Nebenan übte ein Mensch Klavier.
Sie gingen ins kleinste Café am Ort
und rührten in ihren Tassen.
Am Abend sassen sie immer noch dort.
Sie sassen allein, und sie sprachen kein Wort
und konnten es einfach nicht fassen.
(und man darf sagen sie kannten sich gut),
kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.
Sie waren traurig, betrugen sich heiter,
versuchten Küsse, als ob nichts sei,
und sahen sich an und wussten nicht weiter.
Da weinte sie schliesslich. Und er stand dabei.
Er sagt, es wäre schon Viertel nach vier
und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken.
Nebenan übte ein Mensch Klavier.
Sie gingen ins kleinste Café am Ort
und rührten in ihren Tassen.
Am Abend sassen sie immer noch dort.
Sie sassen allein, und sie sprachen kein Wort
und konnten es einfach nicht fassen.
- Erich Kästner
Sonntag, 19. September 2010
Somewhere over the rainbow
Es gibt Songs, mit denen verbindet man ein ganz bestimmtes Erlebnis aus dem eigenen Leben. Und immer, wenn man sie hört, rufen sie in einem die Erinnerung an dieses Erlebnis wach.
Ich selbst habe einige Songs, die einen speziellen Abschnitt in meinem Leben markieren und darunter sind Momente, die ich unendlich gern immer wieder durchlebe, doch unter ihnen sind auch Momente, die mir damals wie heute das Herz brechen und mit ihnen verbunden sind diese Songs, die ich entweder furchtbar gern höre oder die ich am liebsten aus der Musikgeschichte löschen würde, nur um sicher zu gehen, sie nie wieder hören zu müssen.
Als ich heute in der Küche stand, um Mittagessen zu kochen, da lief der Song "Somewhere over the rainbow" im Radio. Diesen Song hatte man auch auf der Beerdigung meines besten Freundes gespielt. Ich selbst hatte ihn dafür ausgewählt. Mein bester Freund, sein Name war Henry, war ein wundervoller Musiker und selbst ganz zuletzt, kurz vor seinem Tod spielte Musik eine enorme Rolle in seinem Leben. Ich besuchte ihn tagtäglich im Krankenhaus und jeden Nachmittag spielten wir Gitarre und sangen zusammen, am Ende spielte und sang ich allein, da ihm die Kraft dazu fehlte und er wünschte sich stattdessen die Lieder, die ich spielen sollte. Das letzte Lied, das ich für ihn spielte war eben jenes, das ich für seine Beerdigung auswählte. Danach habe ich es fast zwei Jahre, bis heute, nicht mehr gehört. Doch als ich heute da stand und es hörte, da kam es mir vor, als würde mich die Musik hinfort tragen, zurück in diese Zeit, in der ich tagtäglich seine Hand hielt, als ich sie bis zum Schluss hielt, als ich sie hielt, bis sie kalt war. Ich konnte ihn mit einem Schlag vor mir sehen, so lebendig und real, dass ich gar nicht bemerkte, wie viel Zeit verstrich. Ich stand nur da und sah ihn in meiner Erinnerung an. Ich sah ihn solange an, bis mein Freund, der auch in der Küche saß, mich fragte, was los sei und erst da wurde mir bewusst, dass ich die Kartoffeln aus meinen Händen hatte fallen lassen und die ganze Zeit starr aus dem Fenster geschaut hatte.
Manchmal ist es gut, innezuhalten. Doch die Schwierigkeit besteht darin, sich danach wieder zu bewegen und nicht für immer stehen zu bleiben.
Donnerstag, 16. September 2010
"Es tut mir leid, jeder geht allein..."
Stellt euch vor, man dreht sich im Kreis - mit seinen Gesprächen, seinen Gedanken, seinen Gefühlen, seinen Bemühungen. Man rotiert sinnlos im Kreis, immer schneller. Und alles andere zieht an einem vorbei und man sieht es verwischt und verzerrt, undeutlich. Und man versucht, dem ein Ende zu bereiten, aber es ist als würde man versuchen, aus einem fahrenden Karussell aus zu steigen - es geht nicht, es zieht einen immer weiter, immer zu, immer zu, ohne Ziel und ohne Nutzen. Und in diesem ganzen Strudel verliert man irgendwann die Orientierung, man vergisst, worum es einem eigentlich ging. Und so wie die Farben verwischen, bis sie schließlich nur noch als schwarz und weiß existieren, so verwischen auch die eigenen Ziele, die eigenen Beweggründe und man steht seiner eigenen Hilflosigkeit erschrocken gegenüber.
Man wird verletztbar und es dauert nicht lange, dann wird man auch schon verletzt, denn manch ein anderer rotiert weniger schnell und ist nebenbei noch in der Lage, auszuholen und einen zu treffen, wenn man am wenigsten darauf gefasst ist. Und aufgehetzt durch diese Wunde rotiert man noch schneller, nun auch mit dem Ziel, zu entkommen, nicht mehr hilflos und angreifbar zu sein. Und dieses vermeintliche Ziel treibt einen immer weiter hinein in diesen Strudel.
Mittwoch, 15. September 2010
"Verschwende deine Zeit, du wirst schon sehn', wohin das führt..."
Man glaubt, man sei glücklich. Man redet sich ein, ab heute bin ich zufrieden mit meinem Leben, denn ich habe ja alles, was man sich wünschen kann - Menschen, die einen lieben, Gesundheit, Erfolg, und an erster Stelle einen wundervollen Partner...
Und dann wacht man eines Morgens auf und sieht alles in einem anderen Licht. Denn das, was man sich die ganze Zeit schön geredet hat, verliert seinen Schein und man steht der Realität gegenüber. Dieser hässlichen, grauenvollen und brutalen Realität, die einen trifft wie ein Schlag in den Magen. Sie lässt einen einknicken und auf dem Boden kniend, sieht man plötzlich alles aus einer anderen Perspektive. Von dort unten hat man die Chance, sich umzusehen - vorwärts und rückwärts zu blicken, während das Leben um einen herum weiterläuft und man selbst einfach still und regungslos bleibt.
Ich wurde heute so getroffen, ich wurde niedergeschmettert und zwar von dem Menschen, dem ich mein ganzes Herz, meine Liebe geschenkt habe. Dem ich das alles überlassen habe im Sinne von: "Hier hast du mein Herz und meine Seele. Bitte mach sie zu Hackfleisch. Viel Spaß dabei."
Und wahrscheinlich knie ich gerade auf dem Boden, und wahrscheinlich ist das der Grund, warum ich mich umsehen kann und bemerken kann, dass man sich das Glücklichsein ganz leicht einreden kann und wenn dann der schöne Schein niederfällt, dann muss man der Hässlichkeit ins Gesicht blicken. Und dadurch werden andere Dinge wieder schön.
Dienstag, 14. September 2010
Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug
Man muss loslassen, um weiter machen zu können. Das hat man mir immer weißmachen wollen, doch was wenn dem gar nicht so ist?
Was wenn man all seinen Ballast einfach für immer durchs eigene Leben schleppen kann?
Was wenn man nichts zurücklassen muss, sondern sich getrost an all den noch lauwarmen Erinnerungen wärmen kann?
Wäre das nicht schön und beruhigend?
Ja, das wäre es wahrscheinlich schon... doch auf wie lange kann man das aushalten?
Meiner Erfahrung nach nicht auf ewig, nicht fürs ganze Leben, denn mit jedem Tag zieht einen die Wucht der Erinnerung tiefer runter und irgendwann zwingt sie Einen in die Knie. Und wenn man dort unten angelangt ist, muss man sich entscheiden, welchen Weg man von nun an geht. Und das war meine Situation, und sie ist es auch noch, denn ich treffe meine Entscheidung jeden Tag aufs Neue, jeden Morgen beim Aufstehen. Und von diesem Ausgangspunkt werde ich meine Posts schreiben, immer mit dieser wissentlichen Entscheidung im Hinterkopf. Und ich hoffe, hier erläutern zu können, wie man an den Punkt dieser Entscheidung kommt und wie man sie treffen kann, und vor allem, wie man danach sein Leben gestalten muss, um ihr gerecht zu werden.
Liebe Freunde, Bekannte und sonstige Leser,
zwar bin ich keine besonders großartige Schriftstellerin oder mit einem auch nur ansatzweise beachtlichen Rhetorikgeschick gesegnet, aber die Blogs, die ich in den vergangenen Monaten und Jahren verfolgt habe, inspirierten, beglückten und bewegten mich in einem solchem Maße, dass ich es diesen Menschen gleichtun möchte und euch einen Einblick in die Geschehnisse und Gedanken aus meinem Leben geben möchte.
Viel Spaß beim Lesen.
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