Dienstag, 22. Mai 2012

From now any other pain is bearable

Deine Hand auf meinem Gesicht. Rote Linien bleiben, graben sich wie blutrote Krähen auf dem Weg zu den grüngrauen Wolken in meine Haut. Ein füchterliches Brennen breitet sich aus - fürchterlich schmerzhaft, fürchterlich unvorbereitet, fürchterlich verletzend, fürchterlich bestätigend. 



Und dann Schweigen. 



Ich will dein regloses Schweigen mit meinem blutrotem Schmerz anmalen. Es soll sich mit meinen himbeerroten Lippen mischen. Mein Leid soll zu deinen nackten Füßen liegen.

ich - Staumauer. Groß. Stark. Hält einen tosenden Strom zurück. Verständnis, Hoffnung, Hilfe.
Doch ich spüre, wie ich breche. Meine Geduldsfäden reißen, entfachen meinen Zorn. 
Du strömst durch meine Risse hindurch. Ich lasse dich fließen. Zerrinnen.
Wollte dich nie bändigen, dich nie zurückhalten. Du solltest dir deiner eigenen Kraft bewusst werden. Niederschmetternde Erkenntnis, zwingt dich peitschend in die Knie... auf den Boden... zu mir.
Liebe ist oft: Vorliebe. Zuneigung. Verliebe. Triebe. Sorge. Bedürfnisse. Gewohnheit und Erinnerungen. Vor allem aber Projektionen.
Was bleibt? Nichts Erklärbares und das ist dann Liebe. Vielleicht.

Ich haltes es nicht mehr aus. Halte dich nicht mehr aus. Ich stürze mich auf dich. Ein Schrei, gräbt sich tiefer in deine Haut als es je ein Schlag vermocht hätte. Er. Packt dich. Wirft dich zu Boden. Zerreißt dich. Ich erhebe mein purpurrotes Herz, erhebe mich gegen dich. Dir entgegen. Dir zu entgehen. 

Dein Schweigen male ich an mit all meiner Verletzbarkeit und meiner Wut  und meiner gottverdammten Liebe während wir beide über den Boden rotieren, raufend wie zwei kleine Jungen. Ja L-I-E-B-E. 
Sonst. Wäre ich. nicht mehr hier! 
Und ich bin hier. Und ich sehe dich. Sehe uns. Sehe was geschieht. Fort wollten wir. Davon laufen. Uns nicht einholen lassen.
Schwer atmend liegen wir auf dem Boden. Soweit auseinander, dass nur unsere Vorstellung unsere Fingerspitzen sich berühren lässt, kaum merklich. Du streckst mir deinen Arm entgegen. 


Und ich sehe rote Striche Verletzbarkeit, die sich in deine Haut gebrannt haben. Unter deine Haut. 


Viel tiefer.



Sonntag, 20. Mai 2012

Vor kurzem habe ich in einer Zeitschrift folgende Frage gelesen:
"Welche drei Dinge würdest du mit auf eine einsame Insel nehmen?"
Meine Antwort steht fest ... 
auch wenn es keine drei "Dinge" sondern drei Menschen wären.


"Tonight we are young - 
so let's set the world on fire.
We can burn brighter than the sun!"


Ich hoffe, ihr entschuldigt den "Foto-Diebstahl" (;

Montag, 14. Mai 2012

What love is all about

Unsere ganze Kindheit und ebenso unsere halbe Jugend werden wir blindlinks überschwemmt von Liebesfilmen, Liebesromanen, schnulzigen Gedichten und Märchen. Sie zeigen uns die verschiedensten Facetten der Liebe ... aber am Ende läuft es immer auf ein und das selbe stupide Prinzip hinaus:

Irgendwann taucht er auf, der schillernde Prinz in goldener Rüstung und dann nimmt er seine Prinzessin mit, alle Verfehlungen und aller Schmerz ist vergessen und sie leben glücklich bis an ihr Lebensende.

Doch was für ein Bild wollen wir denn wirklich unseren Kindern vermitteln, wollen wir selbst glauben können? Was nützt es uns denn die Hände in den Schoß zu legen und darauf zu warten, dass ER kommt. Nicht nur, dass es uns ein rückschrittiges Frauenbild vermittelt, nein es lässt uns auch vollkommen überhöhte Erwartungen annehmen. Es kommt doch nicht darauf an, dass wir wunschlos-treudoof mit ein und dem selben Mann seit dem Kindergarten grinsend durchs Leben gehen. Es kommt doch nicht darauf an, dass man sich nie streitet, immer einer Meinung ist, jeden Schritt des anderen versteht.

Worauf es ankommt, ist ein gemeinsames Ziel und der Wille, es zu erreichen. Es kommt darauf an, sich sicher zu fühlen, vertrauen zu können. Man muss nicht nur fähig sein, Freude zu teilen, sondern man muss dem anderen auch in dunkleren Stunden beistehen können. Es kommt darauf an, einen reichen Schatz an Erfahrungen anzuhäufen, vor allem solche, die man gemeinsam gemacht hat. Und wenn man das gefunden hat, dann erscheint es unnütz weiterhin auf den strahlenden Typen und seinen Gaul zu warten. 

"Das letzte Mal"

Du gingest fort. - In meinem Zimmer
Klingt noch leis dein letztes Wort.
Schöner Stunden matter Schimmer
Blieb zurück. Doch du bist fort.

Lang noch seh ich steile Stufen
Zögernd dich hinuntergehn,
Lang noch spür ich ungerufen
Dich nach meinem Fenster sehn,

Oft noch hör ich ungesprochen
Stumm versinken manches Wort,
Oft noch das gewohnte Pochen
An der Tür. - Doch du bist fort.
 - Mascha Kaléko

Dienstag, 8. Mai 2012

Helen / Levy

9 Monate oder 267 Tage oder 6408 Stunden sind heute vorüber.


I love you more than ever, more than time and more than love,
I love you more than money and more than the stars above,
Love you more than madness, more than waves upon the sea,
Love you more than life itself, you mean that much to me.
 ...
What's lost is lost; we can't regain what went down in the flood,
But happiness to me is you and I love you more than blood.
...
 
Ich war nicht auf dich gefasst. Das gebe ich zu, in Wahrheit hast du mich überrumpelt. Du warst einfach da - von einem Tag zum anderen. Völlig ungeplant. Aber letztendlich dann nicht unerwünscht. Ich hab nicht mit dir gerechnet, und doch habe ich mich für dich entschieden. Es wäre nicht leicht gewesen, nie. Aber ich war bereit alles zu geben, um unser gemeinsames Leben möglich zu machen.
Nie zuvor hatte ich mir so sehr Unterstützung gewünscht, nichts wollte ich mehr, als jemandem, der all das mit mir geteilt hätte. Doch dieser jemand war nicht da. Ich habe oft gesagt, ich sei fallen gelassen worden, doch nie zuvor hat es so weh getan, dass keiner zu mir hielt. Denn diesmal war es nicht nur ein einzelner Mensch, der sich von mir abwandte, es waren meine Freunde. Den meisten habe ich es vergeben, ich habe mir Gründe einfallen lassen, warum sie das taten... und manchmal habe ich ihnen diese Gründe sogar abgenommen. 

Heute wäre es soweit gewesen - mein Leben hätte sich grundlegend verändert. 
Und der erste Tag vom Rest unseres gemeinsamen Lebens hätte so ausgesehen:
- ein schöner, milder, sonniger Tag.
- ein Dienstag.
- der 08. Mai, ein geschichtsträchtiger Tag.
- ein Tag, an dem die Menschen auf einer Bank hätten sitzen können, einen grünen Wald im Rücken und einen glitzernden See vor sich. Man hätte die Vögel zwitschern hören können und in Gedanken hätte man sich schon zu wärmeren Tagen hinfort träumen können.
- ein unvorstellbar anstrengender Tag, an dessem Ende das größte Wunder gestanden hätte.

And if there is eternity I'd love you there again.
Du wärst der einzige Mensch, für den ich an sie glauben würde...