Mittwoch, 24. November 2010

One song for this week

We had a promise made - four hands and then away.
We had a promise made - we were in love.

Mittwoch, 17. November 2010

Nightswimming - remembering that night

Ich dachte, ich könnte für mich selbst einen Weg finden, mit Trauer umzugehen, nachhaltig damit umzugehen, ich dachte, ich könnte diesen Weg auch anderen zeigen. Aber mittlerweile stehe ich vor der Tatsache, grandios daran gescheitert zu sein - ich habe keinen Weg gefunden. Ich bin keinen Schritt weiter gekommen in Wahrheit. Und ich habe mich selbst dadurch so an die Grenze getrieben, ich habe mir selbst dadurch die Kraft genommen. Denn nach zwei beziehungsweise drei Jahren anhaltender Trauer gibt es keine Quelle mehr, aus der man die Kraft nehmen könnte, so weiter zu machen. Es gäbe nur die eine Chance und diese hieße: loslassen. Doch das kann ich nicht tun. Ich kann es nicht, weil das hieße zwei Menschen gehen zu lassen, denen ich mein Herz schenkte, denen ich alles von mir gab und die alles von mir nahmen. Es hieße, diesen jahrelangen Kampf aufzugeben, es hieße, es zu akzeptieren, es hinzunehmen und sich damit abzufinden. Doch wie soll man das tun? Wie kann man loslassen, was man liebt? Wie kann man loslassen ohne zu fallen? Die Wahrheit ist, man kann es nicht, denn würde man es tun, wäre der Fall so unendlich tief. Es wäre ein Fall, den ich nicht abfangen könnte und es gibt keinen Menschen mehr, der ihn für mich abfangen würde - niemanden,der mich auffangen würde. 

Heute vor zwei Jahren verstarb mein bester Freund an Krebs, heute vor zwei Jahren ließ er sein Leben los und mit diesem allen Schmerz und alles Leid und er ließ in dieser Nacht mich zurück. Und noch heute ist es manchmal so, als wäre es gerade passiert, als hätte er erst vor wenigen Augenblicken die Augen geschlossen, als wäre seine Hand in meiner noch warm, als könnte ich in seine Stimme noch in meinen Ohren nachklingen hören. 
Doch dann öffne ich die Augen und nichts von dem ist wahr und nichts ist mehr übrig. Nichts als nachhallende Leere.
In Erinnerung an die erfüllteste und lebendigste Nacht meines Lebens.

Sonntag, 7. November 2010

I would die if I lost you

Meine beiden besten Freunde hatten zwei Schildkröten. Diese hießen Ozzy und Yzzo. Sie hatten sie bekommen, als einer der beiden seinen sechsten Geburtstag feierte (der andere hatte auch eine bekommen, damit es keine Eifersucht untereinander geben würde). Und sie wurden unzertrennliche Freunde - die Jungs untereinander, die Schildkröten untereinander und jeder mit seinem Haustier. Und bei ihnen konnte ich auch zum ersten Mal bestätigen, dass man seinem Haustier mit der Zeit ähnlicher wird (oder umgekehrt?).
Nach dem Tod meiner beiden Freunde im Abstand von einem Jahr, reichten wir die beiden Schildkröten in unserem Freundeskreis hin und her, jeder hatte sie mal für eine bestimmte Zeit, doch bei keinem fühlten sie sich heimisch und sie versuchten immer wieder abzuhauen. Und man merkte ihnen an, wie ihnen die Situation zusetzte, sie wurden immer trauriger, sie bewegten sich kaum noch, fraßen schlecht und hatten auch untereinander immer weniger Kontakt. Ich weiß nicht, wie viel Tiere wirklich verstehen können und ob sie überhaupt fühlen können, aber ich stelle mir oft vor, sie hätten genau gewusst, was passiert war. Und so war es auch kein Wunder, als wir eines morgens feststellten, dass sie beide über Nacht aus dem Leben gegangen waren - sie waren weder krank, noch alt genug zum sterben (sie waren ja immerhin erst 14 Jahre alt). 

Ist das nicht eine grausam schöne Vorstellung - auch für menschliches Zusammenleben? Denn wie wäre es, wenn man jemand hätte, mit dem man so sehr verbunden ist, dass man ohne ihn tatsächlich nicht leben kann? Dass man ohne ihn irgendwann einfach aufgibt und sich entschließt, lieber gar nicht mehr zu sein, als ohne ihn zu sein?

links im Bild Yzzo und rechts Ozzy

Dienstag, 2. November 2010

Zur Zeit ist einfach zu viel los, ich komme gar nicht mehr dazu, hier etwas niederzuschreiben und da sich auch heute wieder die Aufgaben häufen, das wichtigste nur in aller Kürze.
Am Wochenende war ich zum Landesjugendplenum der linksjugend ['solid] sachsen in Oschatz. Ein sehr schönes Wochenende mit spannenden und hitzigen Debatten und anregenden Workshops. Am Sonntag standen dann auch Wahlen für die Nachrücker_innen im Beauftragtenrat und die Vertreter_innen im Länderrat an und ich hatte bereits mehrere Wochen zuvor für letzteres kandidiert. Und nach kurzer und völlig unvorbereiteter Rede und Vorstellung der eigenen Person folgte sofort der Gang zur Urne und ich bin glücklich, verkünden zu können, dass ich mit großer Mehrheit angenommen wurde. Also stehen für mich in nächster Zeit mehrere Konferenzen und Treffen an, das erste bereits am 21.11. in unserer sächsischen Landeshauptstadt. Ich danke allen für diese Unterstützung und freue mich auf diese Verantwortung.