Mein bester Freund hatte einen Lieblingsfilm, dieser heißt "Was nützt die Liebe in Gedanken". Es ist ein Film, der mich jedes mal, wenn ich ihn sehe sehr berührt. Und in dem, trotz all seiner Radikalität, viel Wahrheit steckt. Denn für Liebe lohnt es sich zu leben und vielleicht sogar auch zu sterben.
Als mein Freund starb, da gab es keinen Moment, in dem ich ihn je zuvor mehr geliebt hatte. In dieser Nacht wünschte ich, jeder Moment gliche einem Jahr und die Ewigkeit passe in einen Atemzug. Ich wollte, dass er von seinen Schmerzen erlöst wäre und ich wollte niemals ohne ihn sein. Doch vor allem wollte ich seinen Wunsch respektieren, ihn zu gehen lassen und nicht um ihn zu weinen. Und daran erinnerte er mich mit einem Zitat aus eben jenem Film.
"Liebes Weltall,
Wenn wir nicht mehr existieren, dann soll niemand uns vermissen.
Niemand soll uns auch nur eine Träne hinterher weinen.
Wenn irgendeiner sich an uns erinnern möchte, dann soll er das voller Freude tun.
Es ist nämlich so: Wir haben das einzig Richtige getan: Wir haben gelebt!"
Wenn wir nicht mehr existieren, dann soll niemand uns vermissen.
Niemand soll uns auch nur eine Träne hinterher weinen.
Wenn irgendeiner sich an uns erinnern möchte, dann soll er das voller Freude tun.
Es ist nämlich so: Wir haben das einzig Richtige getan: Wir haben gelebt!"
Ich tat was er wollte, so lange und so gut es ging. Doch das ändert an der Realität nichts, mein bester Freund, mein treuester Begleiter im Leben, der Mensch, der immer Rat wusste und mich nie im Stich ließ, ist fort. Er ist fort und ich bin hier. Und oh ja, ich vermisse ihn, ich wünschte, ich hätte ihn nicht gehen lassen müssen und ich wünschte, ich hätte im richtigen Moment um ihn geweint.
Sein Tod ist jetzt ist zweieinhalb Jahre her, inzwischen wäre er 21 Jahre alt und wahrscheinlich ein großartiger Politikstudent, das hatte er nämlich geplant.
Mittlerweile hat sich vieles verändert, logischerweise. Doch eines nicht - ich liebe in so sehr, wie man einen Freund nur lieben kann und ich würde noch alles geben für einen Rat von ihm. Immernoch gehe ich regelmäßig auf den Friedhof, setze mich auf eine Bank und erzähle ihm von meinem Leben, so als wäre er da, als könnte er mir zuhören und auch nur im entferntesten antworten. Und gerade jetzt hätte ich eine Antwort so nötig.
Es gibt ein weiteres Zitat aus diesem Film, an das ich mich erinnere, und das viel in mir bewegt.
"Vielleicht ist es so, dass wir nur einmal in unserem Leben richtig glücklich sind.
Nur einmal. Und dann werden wir bestraft.
Die Bestrafung ist, dass wir immer an diesen einen Moment denken müssen [...]"
Nur einmal. Und dann werden wir bestraft.
Die Bestrafung ist, dass wir immer an diesen einen Moment denken müssen [...]"
Doch nur bis zu dieser Stelle stimme ich mit dem Zitat überein. Es gibt diesen einen Höhepunkt und vielleicht wird es nie wieder so schön, wie an diesem Punkt. Doch der Fehler, der in diesem Film aufgezeigt wird, ist folgender:
"Ich denke, man sollte sich im richtigen Moment verabschieden.
Und zwar genau dann, wenn man am glücklichsten ist.
Genau dann. Am höchsten Punkt."
Und zwar genau dann, wenn man am glücklichsten ist.
Genau dann. Am höchsten Punkt."
Denn wer weiß schon, wann er den Höhepunkt erlebt hat, und wer garantiert einem, dass auf eine wundervolle Zeit im Leben nicht nur eine grausame folgen kann, sondern irgendwann wieder eine noch wundervollere. Auch wenn sich in dieser Zeit die Welt weiter gedreht und sich geändert hat. Auch wenn sich unsere Lebenssituation unterscheidet. Auch wenn die Menschen, mit denen wir einst so glücklich waren, fort sind.
Denn womöglich wird es neue Menschen in unserem Leben geben, die uns den wahren Höhepunkt bereiten können.