Samstag, 30. Juli 2011

Zeit ist relativ

Heute habe ich meine Abizeitung in der Hand gehabt und kurz durchgeblättert. Hängen geblieben bin ich bei den Fotos vom letzten Schultag, dieser ist jetzt 52 Tage her, doch mir erscheint es wie eine Ewigkeit. Es fühlt sich an, als hätte ein halbes Leben in diesen nicht einmal zwei Monaten Platz... ein Leben im Leben.
In diesen paar Wochen habe ich meinem Schülerdasein den Rücken zugekehrt, angefangen zu arbeiten, eine Beziehung begonnen, Freunde verloren und neue Menschen kennengelernt.



Zeit vergeht manchmal ganz verschieden und manchmal kommen einem 52 Tage vor, als gehörten sie zu einem anderen Leben. Doch ich weiß wenigstens, woher das bei mir rührt - ein weiteres Mal enttäuscht, belogen, verletzt. Ein weiteres Mal zugelassen, dass ein Mann der Mittelpunkt meines Lebens wird. Wieder einmal alles gegeben und alles genommen bekommen. Wieder einmal allein zurück geblieben. 
Viel zu sagen hab ich momentan nicht. Ich bin stumm, denn es gibt nichts, was ich sagen könnte, das irgendetwas ändern würde. Nichts würde sich ändern an der Trennung und nichts würde sich ändern an dem Schmerz, den ich empfinde, sobald ich nur im entferntesten an jenen einen Menschen denke.

"Wenn ich könnt' flög ich davon, mit meinen Flügeln aus Beton. Und wär die Schwerkraft nicht, dann fänd ich dich..."
Ja, wenn ich könnte, würde ich weg von hier, alles zurück lassen, einfach alles und neu beginnen. Doch man kann nun mal nur seine Familie, seine Freunde und sein Eigentum zurücklassen, die Gefühle schleppt man überall mit hin.... wie Flügel aus Beton...